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NFL Europe
World Bowl XII: Berlin Thunder zum dritten Mal «Europameister»
Mit einem 30:24-Sieg gegen die Frankfurt Galaxy sicherte sich Berlin Thunder den World Bowl-Titel 2004. Damit gewannen die Berliner die Krone der NFL Europe zum dritten Mal in vier Jahren. Nach einer fehlerreichen ersten Halbzeit steigerte sich Thunder im dritten Viertel. Ganz am Schluss wurde es aber nochmals spannend.
Es war kein grosses Spiel in der ersten Halbzeit: Galaxy-Quarterback T.J. O’Sullivan warf gleich beim ersten Drive eine Interception, welche zum Touchdown zurückgetragen wurde. Danach mussten die Berliner in einer Halbzeit vier Turnovers hinnehmen, davon zwei Fumbles des Rushing-Leaders der abgelaufenen Saison, Eric McCoo. Doch die Titelverteidiger aus Frankfurt konnten die dargebotenen Gelegenheiten nicht nutzen, und so stand es nach der ersten Halbzeit «nur» 10:10.

Zu Beginn des dritten Viertels überschlugen sich dann die Ereignisse: Beim ersten Drive warf Thunder-Quarterback Rohan Davey eine Interception. Die Frankfurter Offense konnte das Geschenk aber nicht nutzten: Nach einem schlechten Snap bei einem kurzen Field Goal-Versuch konnte der Holder den Ball nicht kontrollieren, Kicker Ralf Kleinmann nahm den Ball auf und versuchte einen Verzweiflungspass, der allerdings in den Händen eines Verteidigers landete. Und gleich beim nächsten Spielzug griffen die Berlin-Coaches tief in die Trickkiste: Quarterback Davey übergab den Ball bei einem vermeintlichen Reverse an Wide Receiver Richard Alston, welcher mit einem 60 Yard-Pass seinen freien Kollegen Chas Gessner fand. Die Berliner profitierten in der Folge ihrerseits von Ballverlusten der Galaxy: Kicker Jonathan Ruffin steuerte zwei Field Goals bei, ein drittes verzog er.

Sechseinhalb Minuten vor Schluss schien das Spiel dann gelaufen: Frankfurt versuchte einen vierten Versuch zu verwandeln, doch der Pass von O’Sullivan konnte von Tight End Chad Hayes nicht kontrolliert werden. Und bereits einen Spielzug später erzielte Thunder-Running Back Eric McCoo mit 69 Yards den längsten Rushing-Touchdown in der World Bowl-Geschichte und erhöhte damit die Thunder-Führung auf 30:10. Doch J.T. O’Sullivan machte es nochmals spannend: Mit zwei Touchdown-Pässen innert anderthalb Minuten brachte er sein Team nochmals bis auf einen Touchdown heran. Und hätte sein Team einer der beiden gespielten Onside-Kick erobern können, hätte die Galaxy das Spiel durchaus noch kehren können. Am Ende aber feierten die Berliner ihren dritten World Bowl-Titel und zogen damit mit den Frankfurtern als erfolgreichstes Team in der NFL Europe gleich.

Zum MVP des Spiels wurde Thunder-Running Back Eric McCoo gewählt, der – nach einem schlechten Start mit zwei Fumbels – mit 167 Yards einen neuen World Bowl-Rushing-Rekord aufgestellte. Ein weiterer World Bowl-Rekord waren die 10 Turnovers, welche beide Teams zusammen «erzielten». Galaxy-Quarterback J.T. O’Sullivan brachte 19 seiner 33 Pässe für 210 Yards an seine Receiver, erzielte 3 Touchdowns, warf aber auch 2 Interceptions. Thunder-Quarterback Rohan Davey, der Offensive-MVP der NFLE-Saison 2004, bliebe in diesem Spiel ohne Touchdown-Pass: Er brachte 19 seiner 29 Pässe für 212 Yards an seine Kollegen, ein Pass landete beim Gegner.
World Bowl-MVP: Eric McCoo
World Bowl-MVP: Eric McCoo
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 13. Juni 2004