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Nach Williams-Rücktritt: Traden Dolphins Ogunleye?
Der überraschende Rücktritt von Running Back Ricky Williams hat die ganze Saisonplanung der Dolphins über den Haufen geworfen. Zur Zeit gibt es Überlegungen den unzufriedenen Defensive End Adewale Ogunleye gegen einen erfahrenen NFL-Running Back zu traden.
Der Rücktritt von Ricky Williams hat die Miami Dolphins in einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt erwischt. In der Gewissheit, im Laufspiel keinen Bedarf an einer Verstärkung zu haben, hatten sich die Dolphins nie darum bemüht, einem der zahlreichen Free Agent-Running Backs ein Angebot zu machen. Und die letzten Teamwechsel von Running Backs – Eddie George zu den Dallas Cowboys, Antowain Smith zu den Tennessee Titans – gingen in der letzten Woche denn auch ohne Beteiligung der Dolphins über die Bühne. Und jetzt, wenige Tage vor Beginn des Trainingscamps sind abgesehen von ex-Texan Stacey Mack und ex-Lion James Stewart keine bekannten Namen mehr auf dem Markt zu haben.

Dolphins-General Manager Rick Spielman und Head Coach Dave Wannstedt müssen also einen anderen Weg finden, wenn sie nicht dem bisherigen Backup Travis Minor das Vertrauen schenken, sondern einen erfahrenen Running Back erwerben wollen. Und dabei rückt mit Defensive End Adewale Ogunleye ein anderes «Sorgenkind» der Dolphins wieder ins Blickfeld: Zur Zeit wird heftigst über Überlegungen spekuliert, die Rechte an Ogunleye – der Verteidiger ist ein Restricted Free Agent – gegen einen erfahrenen NFL-Running Back einzutauschen.

Die «Chicago Sun-Times» etwa will wissen, dass die Dolphins an Running Back Anthony Thomas interessiert seien. Der Zweitrunden-Draft-Pick der Chicago Bears von 2001 sieht kommende Saison einem Leben als Backup entgegen, nach dem die Bears Thomas Jones von den Tampa Bay Bucaneers als neuen Starting Running Back verpflichtet haben. Gemäss anderen Quellen sind die Dolphins aber auch an Moe Williams oder Onterrio Smith von den Minnesota Vikings interessiert, ebenfalls genannt wird auch der Name von Amos Zereoue, der nach seiner Entlassung durch die Pittsburgh Steelers bei den Oakland Raiders Unterschlupf gefunden hat, die zur Zeit Running Backs im Überfluss im Kader haben.

Ebenfalls Auswirkungen könnte der Rücktritt von Ricky Williams auch auf die Quarterback-Situation haben. Die Dolphins haben in der Offseason einen Zweitrunden-Draft-Pick gegen A.J. Feeley von den Philadelphia Eagles eingetauscht. Er sollte, so der Plan, den unbeliebten Jay Fiedler als Starter ablösen. Allerdings hatte Feeley in den Minicamps einige Mühe sich mit dem Playbook der Dolphins zurechtzufinden, so dass bislang als sicher galt, dass bei Saisonbeginn weiterhin Fiedler der Starter sein würde. Wenn nun aber das starke Laufspiel wegefällt und die Dolphins gezwungen sind, vermehrt auf den Pass zu setzen, dann glauben diverse Beobachter, dass Feeley der geeignetere Spielführer als Fiedler sei. Die Dolphins-Neuerwerbung hat im Kurz-Passspiel, wie es etwa den New England Patriots mit Tom Brady Erfolg gebracht hat, seine Qualitäten, besitzt darüber hinaus aber auch für den Angriff in die Tiefe den deutlich stärkeren Arm als Fiedler. Eine Klärung dieser Situation wird das Trainingscamp bringen, welches die Dolphins übermorgen Freitag eröffnen.
Adewale Ogunleye
Adewale Ogunleye
A.J. Feeley
A.J. Feeley
Jay Fiedler
Jay Fiedler
von Igor Holzheu - 
Dienstag, 27. Juli 2004