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New York Giants
Jeremy Shockey mit neuer Offense unzufrieden
Er wäre eine der stärksten Waffen der Giants-Offense, doch er fühlt sich zu wenig eingesetzt: Giants-Tight End Jeremy Shockey ist unzufrieden mit der neuinstallierten Offense des neuen Head Coaches Tom Coughlin. Und er macht wie gewohnt kein Geheimnis daraus.
«Ich habe nicht so viel Spass, wie ich in den letzten beiden Saisons hatte. In dieser Offense kann ich nicht Superman sein.» Wie gewohnt nahm Jeremy Shockey, der redefreudige Tight End der New York Giants, während einer New Yorker Radioshow kein Blatt vor den Mund. «Ich fühle mich in dieser Offense nicht wohl, meine Stärken werden nicht richtig eingesetzt. Aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich das wieder ändert.»

Der zweifache Pro Bowl-Spieler beklagte vor allem, dass er in der vom neuen Head Coach Tom Coughlin und seinem Offensive Coordinator John Hufnagel installierten Offense vor allem als Blocker oder Motion-Man eingesetzt werde, kaum aber noch im Slot als Downfield-Receiver. «Linebacker durch Motions auf sich ziehen, Mann, dass bin ich nicht», erklärte Shockey. «Ich bin nicht der Spieler der mit Tricks und so arbeitet. Ich will mich aufstellen und Mann gegen Mann mit dem Verteidiger kämpfen. Wenn ich ihn nicht schlagen kann, dann kann ich auch den Ball nicht fangen. So einfach ist für mich Football.»

In der Tat war Shockey in den ersten beiden Saisonspielen nicht gross als Receiver eingesetzt worden: Bislang hat er sieben Passfänge für 75 Yards zu verzeichnen. 2002 hatte er mit 74 Catches einen neuen Rookie-Rekord sowie einen Team-Rekord für Tight Ends aufgestellt. Vergangene Saison konnte Shockey wegen einer Knieverletzung nur neun Spiele bestreiten, fing aber erneut 48 Pässe für 535 Yards und wurde auch in seinem zweiten NFL-Jahr in die Pro Bowl gewählt.

Ob die offene Kritik am Spielsystem der Giants Shockey helfen wird, ist fraglich. Eher dürfte das Gegenteil der Fall sein: Head Coach Tom Coughlin führt in der Regel ein ziemlich hartes Regime und hat keine Probleme damit, Spieler auf die Bank zu setzen, welche für Ärger und schlechte Stimmung sorgen. Und dass Shockey mit Coughlin über seine Bedenken bislang nicht gesprochen hat, der Coach also die Meinung des Spielers aus dem Radio erfahren musste, dürfte der Beziehung auch nicht gerade förderlich sein.
Jeremy Shockey
Jeremy Shockey
von Antonio Della Chiesa - 
Donnerstag, 23. September 2004