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Joe Gibbs hat genug: Patrick Ramsey ersetzt Mark Brunell
Lange hat Redskins-Head Coach Joe Gibbs an seinem Wunsch-Quarterback Mark Brunell festgehalten. Doch nach der blamablen Leistung letzten Sonntag gegen die Bengals konnte auch er nicht mehr anders: Gibbs setzt Brunell auf die Bank und vertraut künftig wieder Patrick Ramsey.
«Es war ein schwerer Entscheid. Mark Brunell ist ein grossartiger Quarterback, der seine Fähigkeiten oft genug unter Beweis gestellt hat. Aber ich habe das Gefühl, dass er im Moment das Team nicht mit Erfolg führen kann», begründete Redskins-Head Coach Joe Gibbs seinen Entscheid am Dienstag gegenüber den Medien. «Wir werden nun unser Team hinter Patrick sammeln und hoffen, dass wir mit ihm wieder mehr Punkte auf die Anzeigetafel bringen.»

Der Wechsel auf der Quarterback-Position hatte sich bereits während der sonntäglichen Partie gegen die Cincinnati Bengals abgezeichnet: Brunell brachte nur einen von 8 Pässen für 6 Yards an den Mann und warf eine Interception. Gibbs ersetzte ihn deshalb im zweiten Viertel durch Patrick Ramsey, der zwar auch zwei Interceptions warf, sein Team aber bei zwei Drives auch zu Punkten führte. Auch sonst waren Brunells Saisonstatistiken alles andere als berauschend: Er rangierte sowohl was den Prozentsatz kompletter Pässe, den Raumgewinn pro Passversuch sowie das Passer Rating betrifft an letzter Stelle unter den NFL-Quarterbacks. In keinem Spiel haben die Redskins unter seiner Führung mehr als 18 Punkte erzielt.

Nun kehrt Joe Gibbs zu Patrick Ramsey zurück, der letztes Jahr unter dem damaligen Head Coach Steve Spurrier als Starting Quarterback der Hauptstäder fungiert hatte. Und der Erstrunden-Draft-Pick von 2002 wusste dabei durchaus zu überzeugen, passt er doch für 14 Touchdowns bei neun Interceptions und kam auf ein für einen jungen Quarterback durchaus ansprechendes Passerrating von 75,8.

Dennoch mochte Gibbs dem jungen Quarterback nicht vertrauen, als er vor dieser Saison an den Spielfeldrand zurückkehrte. Allerdings war dies keine grosse Überraschung: Gibbs war schon während seiner ersten Amtszeit als Redskins-Head Coach in den 1980er Jahren für seine Vorliebe für Veteranen bekannt. Kaum im Amt tradete Gibbs einen Drittrunden-Draft-Pick zu den Jacksonville Jaguars und erwarb dadurch den erfahrenen Brunell, der während der Saison 2003 seinen Job an Rookie Byron Leftwich verloren hatte. Gibbs schloss mit Brunell einen Siebenjahres-Vertrag über 43,3 Millionen Dollar ab – viel Geld für einen, der künftig auf der Bank sitzen wird.
Patrick Ramsey
Patrick Ramsey
Mark Brunell
Mark Brunell
von Antonio Della Chiesa - 
Dienstag, 16. November 2004