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Legends - Defensive Linemen
David «Deacon» Jones
Defensive End
1961-1971 Los Angeles Rams, 1972-1973 San Diego Chargers, 1974 Washington Redskins
*9. Dezember 1938, Eatonville, Florida
+3. Juni 2013, Anaheim Hills, California
College: South Carolina State, Mississippi Vocational
Hall of Fame-Mitglied seit 1980
David «Deacon» Jones hätte möglicherweise niemals in der NFL gespielt, hätten nicht zwei Scouts der Los Angeles Rams bei der Suche nach einem viel versprechenden Running Back Filme studiert, auf welchen auch Jones zu sehen war. Die Scouts stellten dabei fest, dass ein Defensive End des gegnerischen Teams problemlos mit dem beobachteten Running Back mithalten konnte, diesen gar, war er mal durch die Defensive Line durchgebrochen, im offenen Feld einholen und tackeln konnte. Statt des Running Backs empfahlen die beiden Scouts den Rams-Teamverantwortlichen den unbekannten Defensive End namens David Jones zu verpflichten. So geschah es in der 14. Runde des NFL-Drafts von 1961 und die Rams sollten ihren Entscheid nicht bereuen.

Trotz einer Karriere an den beiden kleinen Colleges South Carolina State und Mississippi Vocational entwickelte sich Jones schnell zu einem der besten Defensive Ends der NFL. Ausgestattet mit Schnelligkeit und einer ausserordentlichen Wendigkeit wurde Jones sehr schnell zu einem gefürchteten Passrusher. Für fast ein Jahrzehnt bildete er zusammen mit Defensive Tackle Merlin Olsen die starke linke Seite der gefürchteten Rams-Defensive Line, der sogenannten «Fearsome Foursome». Jones wurde zwischen 1965 und 1970 sechsmal ins All-Pro-Team der NFL gewählt, siebenmal in Folge spielte er in der Pro Bowl, 1967 und 1968 wurde er zum besten Verteidiger der NFL gewählt.

Spuren hat «Deacon» Jones aber auch in der Football-Sprache hinterlassen: Er war es nämlich, der den Begriff «Sack» prägte. Aus einem einfachen Grund, wie er später in einem Interview mit der «Los Angeles Times» erklärte: «Der Begriff ‚Tackling-the-Quarterback-for-a-Loss‘ war einfach zu lang. Um dieser Leistung mehr Anerkennung zu verschaffen, brauchten wir einen kurzen, eingängigen Begriff.» Jones erinnerte sich an den Begriff «sack a city» – eine Stadt plündern – und meinte: «Vom Feind geplündert zu werden, ist für die Verteidiger einer Stadt genauso demütigend, wie wenn eine Offensive Line seinen Quarterback nicht beschützen kann.» Jones erreichte sein Ziel: Der Begriff bürgerte sich schnell ein und seit 1982 werden die Quarterback-Sacks als offizielle NFL-Statistik geführt. Da Jones seine Karriere zum damaligen Zeitpunkt bereits beendet hatte, taucht der «Sack-Erfinder» in den Rekordlisten selber nicht auf. Gemäss späteren Auswertungen hatte er aber während seiner Karriere 194,5 Sacks erzielt, womit er auch heute noch auf dem dritten Platz der ewigen Bestenliste stehen würde.

1972 wurde Jones im Rahmen eines mehrere Spieler umfassenden Trades zu den San Diego Chargers transferiert, wo er schnell zum Captain der Chargers-Defense aufstieg und eine weitere Einladung zur Pro Bowl erhielt. Nach der Saison 1974 beendete «Deacon» Jones seine Karriere bei den Washington Redskins, 1980 wurde er in die Hall of Fame gewählt.
David "Deacon" Jones
David "Deacon" Jones
von Stefan Feldmann - 
Dienstag, 4. Juni 2013