www.bigplay.ch
Suchen
San Diego
Brees zum Franchise-Spieler erklärt – Zukunft weiter offen
Die San Diego Chargers haben Quarterback Drew Brees erwartungsgemäss zum Franchise-Spieler erklärt. Dennoch ist Brees’ Zukunft offen: Die Chargers haben mit Philip Rivers eine Nachwuchshoffnung in ihren Reihen und könnten versucht sein, Brees zu traden.
Innerhalb nur eines Jahres hat sich Drew Brees vom Abstellgleis zu einem der bestbezahlten Quarterbacks der NFL hochgespielt: Nach einer miserablen Saison 2003 hatten die Chargers die in den ehemaligen Zweitrunden-Draft-Pick gesetzten Hoffnungen aufgegeben und haben im letztjährigen Draft in der ersten Runde durch einen Trade mit den New York Giants Philip Rivers als ihren Quarterback der Zukunft erworben. Doch alles kam anders: Drew Brees spielte 2004 herausragend, passte für 27 Touchdowns bei nur 7 Interceptions und schloss die Saison mit einem Rating von 104,8 und einer Reise zur Pro Bowl auf Hawaii ab.

Die Chargers haben nun Ende letzte Woche entschieden, Brees zum Franchise-Spieler zu erklären und ihn, der Anfang März Free Agent geworden wäre, damit vorläufig weiter an sich zu binden. Für Brees ein Entscheid mit positiven finanziellen Folgen: Da er für das kommende Jahr Anspruch auf ein Salär hat, welches sich aus dem Durchschnitt der fünf bestbezahlten Spielern auf seiner Position errechnet, steigt sein Einkommen mit einem Sprung von 1,8 Millionen auf 8 Millionen Dollar an.

Der Umstand, dass die Chargers Brees zu ihrem Franchise-Spieler erklärt haben, bedeutet nun allerdings noch nicht, dass er nächstes Jahr auch wirklich in San Diego spielen wird. Die Chargers könnten an einem Transfer von Brees zu einem anderen Team interessiert sein, vorausgesetzt sie erhalten dafür die von ihnen als Kompensation gewünschten Draft-Picks. Als mögliche Interessenten werden seit längerer Zeit die Green Bay Packers, die Detroit Lions oder die Dallas Cowboys genannt. Sollte kein Trade möglich sein, so wird erwartet, dass die Chargers, welche zurzeit keine Probleme mit dem Salary Cap haben, sowohl mit Drew Brees als auch mit Philip Rivers in die nächste Saison gehen. Was wohl wiederum das Aus für Altmeister Doug Flutie bedeuten würde.

Drew Brees seinerseits hat mehrmals klar gemacht, dass er eigentlich gerne in San Diego bleiben würde und einen mehrjährigen Vertrag wünscht. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wird er diesen aber nicht bekommen, denn die Chargers können sich über kurz oder lang nicht erlauben, Rivers, der einen Sechsjahres-Vertrag über 40 Millionen Dollar besitzt, auf der Bank schmoren zu lassen. Die Situation würde sich wohl nur dann ändern, wenn Brees die Chargers in der kommenden Saison erneut bis weit in die Playoffs führt. Dann könnten die Chargers in der nächsten Offseason dafür optieren, statt Brees Rivers zu traden.
Drew Brees
Drew Brees
Philip Rivers
Philip Rivers
Doug Flutie
Doug Flutie
von Stefan Feldmann - 
Freitag, 18. Februar 2005