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NFL Europe
Erster Titel: Amsterdam Admirals gewinnen World Bowl XIII
Elf Jahre musste die Amsterdam Admirals auf den ersten Titel in der NFL Europe warten, am Samstag war es aber in der LTU Arnea in Düsseldorf soweit: Die Admirals gewannen in einem Herzschlagfinale gegen Titelverteidiger Berlin Thunder World Bowl XIII mit 27:21.
Die Entscheidung fiel erst mit dem letzten Spielzug der Partie: Die Berliner standen mit sechs Punkten Rückstand Sekunden vor Schluss kurz vor der Endzone der Admirals. Ein Touchdown hätte ihnen den kaum mehr erwarteten Sieg gebracht. Doch der letzte Pass von Thunder-Quarterback Dave Ragone wurde in der Endzone abgewehrt, die Admirals retteten den Vorsprung knapp, aber nicht unverdient über die Ziellinie.

Dass es am Ende so knapp ausgehen würde, darauf hätte nach der ersten Halbzeit niemand mehr gewettet. Die Admirals zeigten in der ersten Halbzeit eine beeindruckende Dominanz. Die Defense sorgte dafür, dass die Angriffsmaschinerie der Berliner nicht in Gang kam: Die ersten drei Angriffsserien der Titelverteidiger endeten jeweils nach drei Versuchen mit einem Punt. Anders der von Kurt Kittner angeführte Angriff der Niederländer: Gleich die erste Angriffsserie schloss Kittner mit einem 22 Yard-Touchdown-Pass auf Wide Receiver Ruvell Martin ab. Im zweiten Drittel liess Kittner dann nach einem Fumble seines Gegenübers Dave Ragone einen Touchdown-Pass auf Wide Receiver Mike Gomez folgen. Kicker Chris Snyder erhöhte wenig später aus 33 Yards auf 17:0. Erst wenige Sekunden vor der Halbzeitpause gelingt es den Berliner die ersten Punkte zu erzielen: Ragone fand Wide Receiver Aaron Boone in der Endzone. Zur Halbzeit führten die Admirals mit 17:7 Punkten.

Wer gedacht hätte, dass die Berliner nach der guten Angriffsserie kurz vor der Pause nun ihren Rhythmus gefunden hätten, sah sich getäuscht. Nicht die Titelverteidiger punkteten im dritten Viertel, sondern die Admirals: Running Back Jonathan Smith erreichte aus 18 Yards die Endzone. Mit 17 Punkten Rückstand gingen die Berliner ins Schlussviertel und endlich schien ihr Angriff zu erwachen: Dave Ragone fand nun seine Receiver mit grosser Beständigkeit und ein Touchdown-Pass auf Running Back Little John Flowers brachte die Titelverteidigung wieder in Reichweite. Ein weiteres Field Goal von Admirals-Kicker Snyder konterte Ragone mit einem Touchdown-Pass auf Wide Receiver Robert Redd – fünf Minuten vor Schluss waren die Berliner wieder bis auf einen Touchdown an die Holländer herangekommen.

Die Admirals versuchten in der Folge, die Uhr zu kontrollieren, was ihnen dank zweier dummer Strafen der Berliner Verteidiger auch beinahe gelang. Dennoch kam Thunder zwei Minuten vor Schluss an der eigenen 6 Yard-Linie nochmals in Ballbesitz. Ragone führte dann seinen Männer in einem vorbildlichen Two-Minute-Drill übers Feld, allein der letzte Pass fand sein Ziel nicht und die Admirals konnten ihren knappen Vorsprung ins Ziel retten.

Mit dem 27:21-Sieg besiegten die Amsterdam Admirals ihr World Bowl-Trauma: Zwar erreichten die Admirals gleich im ersten Jahr ihres Bestehens das Endspiel der NFL Europe, mussten sich dort aber der Frankfurt Galaxy geschlagen geben. Seither standen sie nie mehr im Finale und waren das letzte der drei NFLE-Gründungsteams, welches noch keinen World Bowl-Sieg hatte feiern können. In World Bowl XIII haben sie dieses Trauma nun überwunden. Zum MVP des Endspiels wurde Admirals-Quarterback Kurt Kittner gewählt, welcher 15 von 28 Pässen für 239 Yards und zwei Touchdowns an seine Receiver brachte.
World Bowl-MVP: Kurt Kittner
World Bowl-MVP: Kurt Kittner
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 12. Juni 2005