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Championship Games - The 1990s
1999 - NFC
St. Louis Rams 11, Tampa Bay Buccanners 6
23. Januar 2000, Trans World Dome, St. Louis, Missouri
Siegreicher Coach: Dick Vermeil, St. Louis Rams
Starting Quarterback: Kurt Warner, St. Louis Rams
Die Rams waren zweifellos das schlechtste Team der 1990er: Sie verloren in dieser Dekade 99 Spiele und hatten sich vor der Saison 1999 in keinem Jahr für die Playoffs qualifizieren können. Doch in der letzten Saison des Jahrhunderts brillierten sie und wie: Angführt vom völlig unbekannten Quarterback Kurt Warner glänzten sie mit einer der explosivsten Angriffsreihen der NFL-Geschichte: «The Greatest Show on Turf». Im NFC Championship Game 1999 war von dieser Show allerdings wenig zu sehen, die knallharte Verteidigung der Tampa Bay Buccaneers dominierte über weite Strecken und hätte mit etwas mehr Glück beinahe die Überraschung geschafft.

Die Partie begann für die Rams denkbar ungünstig: Gleich beim ersten Spielzug der Partie fing Bucs-Defensive Ende Steve White einen Pass von Kurt Warner ab. Wenig später erzielte Kicker Martin Gramatica die ersten Punkte des Spiels. Es ging mit Fehlern auf beiden Seiten weiter: Bei den Rams funktionierte ein Handoff zwischen Warner und Running Back Marshall Faulk nicht richtig, statt eines möglichen Touchdowns mussten sie sich mit einem Field Goal durch Jeff Wilkins zufrieden geben. Wenig später kämpfte sich der von Shaun King angeführte Gäste-Angriff bis an die 23 Yards-Linie der Rams vor, doch bei einem Sack verlor der Rookie-Quarterback den Ball. Die Bucs eroberten diesen zwar, waren aber ausser Field Goal-Reichweite. Ein weiterer Fehler kostete den Bucs Punkte: Ein Shotgun-Snap von Tony Mayberry geriet viel zu hoch, flog über King hinweg in die Endzone. Der tat das einzig richtige: Statt einen Touchdown zu riskieren, kickte er den Ball hinten aus der Endzone raus – Safety und damit zwei Punkte für die Gastgeber.

Die Buccaneers gingen dank einem weiteren Field Goal von Martin Gramatica gleich zu Beginn des dritten Viertels wieder in Führung. Ansonsten blieb aber die Fehlerquote auf beiden Seiten hoch. Erst spät im letzten Viertel gelang den Rams dann der Durchbruch: Nach einer Interception von Dre Bly gegen Shaun King fand Kurt Warner Wide Receiver Ricky Proehl mit einem 30 Yards-Touchdown-Pass. Doch die Bucs waren noch nicht geschlagen, ein Touchdown würde ihnen den Sieg bringen. Und in der Tat lief es der Bucs-Offense plötzlich besser und als King 47 Sekuden vor Schluss Wide Receiver Bert Emanuel mit einem Pass für ein First Down kurz vor der Rams-Endzone fand, schien der Sieg greifbar nahe. Doch der Pass wurde einem Review unterzogen und dort zeigte sich, dass Emanuel den Ball zwar vollständig kontrollierte, die Spitze des Balles aber dennoch den Boden berührte – der Pass war deshalb unvollständig (die Regel wurde wenig später geändert). Nach zwei weiteren unvollständigen Pässen ging der Ball dann an die Rams über, welche damit nach 20 Jahren zum zweiten Mal in der Super Bowl standen.

Tampa Bay Buccaneers
6
3
0
3
0
St. Louis Rams
11
3
2
0
6

TB – FG – Gramatica 5 Yards
SLR – FG – Wilkins 6 Yards
SLR – Safety – zu hoher Snap von Tony Mayberry durchquert die Endzone
TB – FG – Gramatica 25 Yards
SLR – TD – Proehl 30 Yards-Pass von Warner (Conversion Pass von Warner unvollständig)
Dick Vermeil
Dick Vermeil
Kurt Warner
Kurt Warner
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 31. Januar 2016