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Rote Karte für Dennis Green: Aus nach drei Saisons
Die Arizona Cardinals sind einmal mehr auf der Suche nach einem neuen Head Coach: Am Montag haben sie Head Coach Dennis Green nach drei Saisons entlassen. In den drei Jahren unter Green haben die Cardinals nur 16 von 48 Spielen gewinnen können.
Die Entscheidung kam alles andere als überraschend: Cardinals-Head Coach Dennis Green galt schon seit Mitte der Saison, als sein Team eine Serie mit acht Niederlagen hatte hinnehmen müssen, als heissester Kandidat für eine Entlassung. Am Montag war es dann soweit: Green wurde als erster Head Coach nach Ablauf der Saison 2006 gefeuert. «In der Analyse mussten wir einfach feststellen, dass dieses Team in den vergangenen Jahren zu wenig Erfolg hatte, zu wenig Siege einfuhr», erklärte Cardinals-Vizepräsident Michael Bidwill, der Sohn von Cardinals-Besitzer Bill Bidwill, vor den Medien.

In der Tat: In den letzten drei Jahren unter Dennis Green schlossen die Cardinals mit Bilanzen von 6 Siegen und 10 Niederlagen (2004) bzw. 5 Siegen und 11 Niederlagen (2005 und 2006) ab. Dies ist für Cardinals-Verhältnisse zwar nicht ungewöhnlich: In den vergangenen 22 Jahren hat die älteste Franchise der NFL nur eine Saison mit mehr Siegen als Niederlagen aufzuweisen. Und der letzte Head Coach, der das Team mit einer positiven Bilanz verlies, war Don Coryell, der die Cardinals von 1973 bis 1977 coachte, als es noch in St. Louis beheimatet war. Dieses Jahr hoffte man aber bei den Cardinals nach der Verpflichtung von Running Back Edgerrin James und der Verpflichtung von Quarterback Matt Leinart im Draft endlich ein Team mit Playoff-Potential zusammen zu haben. Die Hoffnungen wurden einmal mehr bitter enttäuscht, die Entlassung des erfolglosen Head Coaches die logische Konsequenz.

Die Suche nach einem Nachfolger für den vakanten Job laufen beim Wüstenteam bereits auf Hochtouren: Schon am Donnerstag wird der frühere Packers-Head Coach Mike Sherman für ein Interview in Phoenix erwartet. Auch sind Interview-Termine mit fünf weiteren Kandidaten vorgesehen: Bears-Defensive Coordinator Ron Rivera, Titans-Offensive Coordinator Norm Chow – der Matt Leinart einst bei den USC Trojans gecoacht hatte –, Colts-Quarterbacks Coach Jim Caldwell sowie Steelers-Assistent Head Coach Russ Grimm und Steelers-Offensive Coordinator Ken Whisenhunt. Letztere gelten allerdings auch bei den Steelers als Top-Kandidaten für den Chef-Job, sollte Steelers-Head Coach Bill Cowher, wie von vielen Beobachtern erwartet wird, noch diese Woche seinen Rücktritt erklären.

Gemäss Cardinal-General Manager Rod Graves könnte die Liste der Kandidaten noch weiter wachsen: «Wir haben hier ein gutes, junges Team mit viel Talent zu bieten. Ein neues Stadion, hervorragende Trainings-Gelegenheiten. Wir haben viel Raum unter dem Salary Cap und können dieses Jahr sehr aktiv auf dem Free Agent-Markt agieren. Mit anderen Worten: Wir haben einen attraktiven Job zu bieten.»

Das Engagement bei den Arizona Cardinals war Dennis Greens zweiter Head Coaching-Job in der NFL: In den 1990er Jahren hatte er während zehn Jahren die Minnesota Vikings trainiert und das Team dabei achtmal in die Playoffs geführt. Er hat in seiner Karriere als NFL-Head Coach eine Bilanz von 117 Siegen und 102 Niederlagen aufzuweisen.
Dennis Green
Dennis Green
von Manuel Pasi - 
Dienstag, 2. Januar 2007