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Cardinals heuern Ken Whisenhunt als neuen Head Coach an
Ken Whisenhunt, der Offensive Coordinator des letztjährigen Super Bowl-Siegers Pittsburgh Steelers, stand bei allen Teams, die auf der Suche nach einem neuen Head Coach sind, ganz oben auf der Kandidatenliste. Seit Anfang Woche ist klar: Das Rennen haben die Arizona Cardinals gemacht.
Die Nachricht war bereits am Sonntagabend bekannt geworden, gestern Dienstag machten es die Arizona Cardinals dann mit einer Pressekonferenz offiziell: Sie stellten Ken Whisenhunt als neuer Head Coach der Arizona Cardinals vor. «Wir haben den Eindruck gewonnen, dass er von allen Interviewten am besten zu unserem Team passt», erklärte Rod Graves, der General Manager der Cardinals vor den Medien. «Ken hat uns einen überzeugenden Plan vorgelegt, wie er unsere Franchise vorwärts bringen wird. Und wir sind überzeugt, dass ihm dies auch gelingen wird.»

Wie diverse Medien berichteten war am Ende neben Ken Whisenhunt auch noch der frühere Packers-Head Coach Mike Sherman in der engsten Auswahl für den Job als Cardinals-Head Coach. Am Ende soll sich Whisenhunt auch wegen des Zuspruchs einer Spieler-Delegation durchgesetzt haben. Neben Cardinals-Besitzer Bill Bidwell und dessen Sohn Michael sowie Rod Graves waren auch einige Spieler, darunter Quarterback Kurt Warner und Wide Receiver Anquan Boldin, ins Auswahlverfahren einbezogen worden. Medienberichte, wonach das Cardinals-Management eigentlich Sherman bevorzugt, am Ende aber dem Spielerwunsch nachgegeben habe, wies Graves zurück.

Ken Whisenhunt selber machte klar, dass er sich sehr auf die neue Aufgabe freue: «Ich bin wirklich begeistert, hier zu sein. Die Cardinals haben in ihrem Team sehr viele talentierte Spieler, deren beste Zeit noch vor ihnen liegt. Dieses junge Team hat sehr viel Potential. Je mehr ich mich mit der personellen Situation hier in Arizona auseinandergesetzt habe, desto mehr wurde mir klar, dass das der Job ist, den ich mehr als jeder andere haben wollte.» Damit gab Whisenhunt dem Job in der Wüste den Vorzug vor den Head Coaching-Positionen in Miami, Pittsburgh oder Atlanta. Auch von diesen Teams war er im Rahmen der Head Coach-Suche interviewt wurden.

Ken Whisenhunt wird der 34. Head Coach in der Geschichte der ältesten Franchise der NFL und der achte, seit die Cardinals von St. Louis nach Arizona umgezogen sind. Den meisten Head Coaches brachte der Job bei den Cardinals allerdings nicht viel Erfolg ein: Seit dem Umzug nach Phoenix 1984 konnten die Cardinals nur eine einzige Saison mit mehr Siegen als Niederlagen abschliessen. 1998 verbuchten die Cardinals 9 Siege und 7 Niederlagen und zogen in die Playoffs ein, wo sie in der Wild Card-Runde überraschend die Dallas Cowboys besiegten, bevor sie gegen die Minnesota Vikings ausschieden. Der Sieg gegen die Cowboys ist der bislang einzige Playoff-Sieg des Teams seit dem letzten NFL-Titelgewinn der Cardinals – seit 1947 also.

Der neue Cardinals-Head Coach verbrachte die letzten sechs Jahre als Mitglied von Bill Cowhers Trainerstab in Pittsburgh: Drei Jahre amtete er als Tight Ends-Coach, die letzten drei Jahre als Offensive Coordinator. Dabei wird ihm viel Anteil an der raschen Entwicklung von Quarterback Ben Roethlisberger zugestimmt, der als Rookie in der Regular Season ungeschlagen blieb und die Steelers in seiner zweiten Saison zum Super Bowl-Sieg führte. Zuvor hatte der 45jährige – der als Tight End neun Jahre in der NFL in Atlanta, Washington und bei den New York Jets gespielt hatte – in den Trainerstäben der New York Jets, der Cleveland Browns und den Baltimore Ravens gearbeitet.
Ken Whisenhunt
Ken Whisenhunt
von Manuel Pasi - 
Mittwoch, 17. Januar 2007