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New Orleans
Saints bleiben bis mindestens 2010 in New Orleans
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Gerüchte um einen Auszug der New Orleans Saints gegeben. Saints-Besitzer Tom Benson und die Vertreter des Staates lagen über Kreuz. Doch jetzt gibt es Entwarnung: Die Saints bleiben bis mindestens 2010 in der Stadt am Mississippi-Delta.
Die New Orleans Saints und der Staat Louisiana einigten sich vergangene Woche darauf, die entsprechenden Ausstiegsklauseln im aktuellen, im Jahr 2001 ausgehandelten Vertrags zu streichen. Gleichzeitig wurde vereinbart, schon in Kürze Verhandlungen über einen neuen Vertrag aufzunehmen, mit dem Ziel, den Saints eine Zukunft in «Big Easy» auch für das nächste Jahrzehnt zu ermöglichen.

«Für die absehbare Zukunft, wird Louisianas Team auch weiterhin in unserer schönen Metropole Siege feiern», gab sich Kathleen Blanco, die Gouverneurin des Staates Louisiana, nach der Einigung euphorisch. «Die Saints haben mit ihrem Erfolg 2006 viel dazu beigetragen, dass die Wunden nach dem Hurrikan Katrina verheilten. Sie sind definitiv und für alle Zeiten ‚unser’ Team geworden.» Vergangenes Jahr erreichten die Saints erstmals in ihrer Teamgeschichte das NFC Championship Game, verpassten dieses Jahr aber die Playoffs, nachdem sie zu Beginn der Saison einen klassischen Fehlstart hingelegt hatten.

Saints-Besitzer Tom Benson liebäugelte mit einem Wegzug aus New Orleans, seit der Staat Louisiana 2004 bekannt gab, dass er seine finanziellen Verpflichtungen aus einem 2001 abgeschlossenen Vertrag nicht mehr nachkommen könne. Der damalige Gouverneur Mike Foster hatte sich im Vertrag verpflichtet, die Saints mit Einkünften aus der Tourismus-Steuer zu unterstützen. Diese Einnahmen brachen aber in Folge der Anschläge vom 11. September massiv zusammen und das Staatsparlament weigerte sich in der Folge, die Finanzlücke aus allgemeinen Steuermitteln zu decken. Benson seinerseits drohte in der Folge, eine Ausstiegsklausel zu aktivieren und mit seinem Team in seine Heimatstadt San Antonio umzuziehen, wo mit dem Alamodome ein NFL-taugliches Stadion zur Verfügung stehen würde.

Die Wende in der Beziehung zwischen den Saints und ihrer Heimatstadt brachte ausgerechnet eine Katastrophe: Als Anfang September 2005 der Hurrikan Katrina den Superdome beschädigte und New Orleans wegen der Dammbrüche in den Fluten versank, mussten die Saints die Stadt verlassen und bestritten ihre Heimspiele in San Antonio und Baton Rouge. Ein definitiver Umzug von Bensons Team nach San Antonio schien sehr wahrscheinlich, doch damalige NFL-Commissioner Paul Tagliabue erkannte, dass ein Wegzug der Saints aus der gebeutelten Stadt, der Liga viel Sympathie kosten würde. Er drängte deshalb auf eine Rückkehr der Saints. Gleichzeitig konnte dank den Hilfsgeldern der beschädigte Superdome renoviert werden, eine alte Forderung von Benson.

Vergangene Saison kehrten die Saints dann nach New Orleans zurück und wurde von der Bevölkerung mit offenen Armen aufgenommen: Alle acht Heimspiele waren ausverkauft und der Erfolg der «neuen» Saints rund um Quarterback Drew Brees, Running Back Reggie Bush und Wide Receiver Marques Colston, der erst im NFC Championship Game von den Chicago Bears gestoppt werden konnte, tat ein übriges, um die Stadt mit den Saints und ihrem Besitzer zu versöhnen.
Tom Benson
Tom Benson
Kathleen Blanco
Kathleen Blanco
von Markus Stadelmann - 
Dienstag, 8. Januar 2008