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Tennessee
Steve McNair tot – Umstände des Todes unklar
Steve McNair, der langjährige Quarterback der Tennessee Titans, wurde am Samstag tot in Nashville aufgefunden. Er wurde offenbar erschossen. Die Umstände seines gewaltsamen Todes sind noch unklar: Im selben Appartement wie McNair wurde auch eine 20jährige Frau tot aufgefunden.
Die Nachrichten, die am Samstagnachmittag aus Nashville durchsickerten waren verstörend: Steve McNair, der ehemalige Quarterback der Tennessee Titans, sei erschossen in einem Appartement aufgefunden worden. Am Abend dann informierte die Polizei von Nashville und bestätigte den Sachverhalt: Der 36jährige McNair habe mehrere Schusswunden aufgewiesen, darunter auch die wohl tödliche am Kopf. Ebenfalls im Appartement wurde die Leiche einer 20jährigen Frau gefunden. Diese wies eine einzige Schusswunde am Kopf auf. In der Nähe der Frau wurde auch die vermutete Tatwaffe gefunden.

Die beiden Toten wurden am Samstagmorgen von einem Freund Steve McNairs entdeckt, dem besagtes Appartement in einem Quartier von Nashville gemeinsam mit McNair gehört. Die tote Frau ist ebenfalls keine Unbekannte: Es handelt sich bei ihr um eine Freundin der Familie McNair. Zwei Tage zuvor, war die Frau von der Polizei festgehalten worden, nachdem sie angetrunken am Steuer ihres Auto sass. Als Passagier mit im Wagen war auch damals Steve McNair.

Die Hintergründe der Tat liegen weiterhin im Dunkeln. Eine Autopsie der beiden Leichen war für gestern Sonntag vorgesehen, Resultate sind noch nicht bekannt. Aufgrund der Tatumstände sieht es aber ganz so aus, als habe die junge Frau zuerst Steve McNair getötet und sich dann selber das Leben genommen. Natürlich wird zur Zeit viel über die Beziehung McNairs mit der jungen Frau spekuliert. McNair galt eigentlich als ausgeprägter Familienmensch: Er war zwölf Jahre lang mit seiner Frau Mechelle verheiratet und hat mit ihr vier Söhne.

Steve McNair war in der ersten Runde des Drafts von 1995 von den Houston Oilers verpflichtet worden. Der Quarterback von der kleinen Alcorn State University in Mississippi hatte es den Texanern vor allem wegen seiner Qualitäten als Passer angetan, sein Spitzname «Air McNair» stammt aus jenen College-Tagen. Bei den Oilers, die 1997 nach Tennessee umzogen und 1999 in Titans umbenannt wurden, machte sich McNair dann aber vor allem als Scrambler einen Namen. Vor der Saison 2006 wurde er von den Titans zu den Baltimore Ravens getradet, wo er dann nach zwei Saisons seinen Rücktritt erklärte.

In 13 NFL-Saisons passte McNair für 31'304 Yards und 174 Touchdowns bei 119 Interceptions und erlief 3'590 Yards und 37 Touchdowns. 2003 wurde er gemeinsam mit Colts-Quarterback Peyton Manning zum MVP der NFL gewählt und 2000, 2003 und 2005 in die Pro Bowl berufen. 1999 führte er die Tennessee Titans in die Super Bowl XXXIV, wo das Team in einem Herzschlagfinale den St. Louis Rams unterlag: Nur ein einziges Yard fehlte beim letzten Pass für den Ausgleich und die damit verbundene Overtime.
Steve McNair
Steve McNair
von Ritschi Sommerer - 
Sonntag, 5. Juli 2009