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Gehirnerschütterung: Karriereende für Jamal Lewis
In der Partie gegen die Cincinnati Bengals vor einer Woche zog sich Browns-Running Back Jamal Lewis eine Gehirnerschütterung zu und wird diese Saison nicht mehr spielen. Und weil Lewis bereits vorher angekündigt hat, Ende Jahr zurückzutreten, ist seine Karriere damit wohl vorbei.
Den voraussichtlich letzten Ball seiner Karriere trug Jamal Lewis zu Beginn des vierten Viertels gegen die Cincinnati Bengals vor einer Woche: Er erzielte zwei Yards Raumgewinn. Danach verliess Lewis das Spiel wegen einer Gehirnerschütterung. Die Symptome, die Lewis während der letzten Woche zeigte, waren nun offenbar so stark, dass die Ärzte das Saisonende für den Browns-Running Back verordneten. Und da Lewis bereits Anfang November angekündigt hatte, seine Karriere nach der laufenden Saison beenden zu wollen, ist damit die Karriere des Offensive Players von 2003 nach zehn Saisons zu ihrem Ende gekommen.

«Einen Spieler wie Jamal zu verlieren, ist natürlich schmerzlich. Aber die Gesundheit der Spieler hat absoluten Vorrang», erklärte Browns-Head Coach Eric Mangini gegenüber Journalisten. «Jamal war ein wichtiger Spieler für unser Team, ein grosses Vorbild gerade auch für junge Spieler, was Trainingsfleiss und Einsatz anbelangt.» Ironischerweise war das Verhältnis zwischen Lewis und Mangini in den letzten Wochen nicht ganz unbelastet. Lewis hatte Mangini vorgeworfen, das Training derart zu forcieren, dass vielen Spielern am Sonntag schlicht die Energie fehle.

Bereits Anfang November hatte Jamal Lewis angekündigt, seine Karriere nach der laufenden Saison zu beenden und in seine Heimatstadt Atlanta zurückzukehren, wo er unteranderem eine grosse Transportfirma besitzt. «Ich habe viel vom Football profitiert, viel gelernt, viele Erfahrungen gemacht, von denen ich den Rest meines Lebens profitieren werden», meinte Lewis damals. «Aber irgendwann muss man ein neues Kapitel aufschlagen und ich habe das Gefühl bei mir ist es nun soweit.» Lewis beendet seine Karriere mit 10'607 Yards, womit er an 21. Stelle der ewigen Bestenliste steht. Total hat er 58 Rushing-Touchdowns erzielt.

Jamal Lewis war 2000 von den Baltimore Ravens in der ersten Runde des Drafts verpflichtet worden. Bereits als Rookie durchbrach Lewis, der mit den Tennessee Volunteers 1998 die College-Meisterschaft gewonnen hatte, die 1'000 Rushing-Yards-Grenze und erlief beim Super Bowl-Sieg der Ravens über die New York Giants 103 Yards und einen Touchdown. 2003 war er gar erst der fünfte und bislang letzte Spieler, der die 2'000 Rushing-Yard-Marke übertraf und hält seither mit 2'066 Yards hinter Rekordhalter Eric Dickerson die zweitbeste Saisonmarke in der NFL-Geschichte. In jener Saison stellte Lewis mit 295 Rushing-Yards zudem einen neuen – inzwischen von Adrian Peterson überbotenen – Game-Rushing-Rekord auf, ironischerweise ausgerechnet gegen die Cleveland Browns..

Danach kam Lewis Karriere aber etwas ins Stocken und er hatte mit einigen Problemen zu kämpfen: Vor der Saison 2005 sass er eine Gefängnisstrafe wegen eines Drogenvergehens ab und konnte danach nicht mehr an alte Leistungen anknüpfen. 2006 behinderte ihn eine Knochenabsplitterung im rechten Knöchel und musste bei den Ravens nach der Saison dem neuverpflichteten Willis McGahee weichen. Bei den Browns fand er aber eine neue Heimat und erlief in seiner ersten Saison 1'304 Yards, soviel wie seit dem legendären Jim Brown kein anderer Browns-Running Back mehr.
Jamal Lewis
Jamal Lewis
von Lukas Lautenschlager - 
Sonntag, 6. Dezember 2009