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Quarterback-Karussell in Cleveland: Delhomme in, Quinn out
Das Quarterback-Karusell bei den Cleveland Browns dreht sich munter weiter: Ende letzter Woche einigten sich die Browns mit Jake Delhomme auf einen Zweijahres-Vertrag. Und in der Nacht auf Montag tradten sie dann Brady Quinn zu den Denver Broncos.
Der neue starke Mann in Cleveland, Team-Präsident Mike Holmgren, hinterlässt bereits in den ersten Wochen der Free Agent-Periode seine deutlichen Spuren, insbesondere auf der Quarterback-Position: Anfang letzter Woche holte er Seneca Wallace von seinem früheren Arbeitgeber Seattle. Als Folge davon musste Derek Anderson über die Klinge springen. Und wenige Tage später wiederholte sich ein ähnliches Szenario: Am Samstag einigten sich die Browns mit dem früheren Panthers-Quarterback Jake Delhomme auf einen Zweijahres-Vertrag, was Holmgren ermöglichte, Brady Quinn den anderen Starter aus der letzten Saison, zu den Denver Broncos zu traden.

Jake Delhomme war vergangenen Donnerstag für Gespräche nach Cleveland gekommen. Ein ebenfalls geplanter Besuch bei den New Orelans Saints sagte er wenig später ab, nachdem klar wurde, dass er sich mit den Browns auf einen Vertrag würde einigen können. Am Samstag war der Kontrakt dann unter Dach und Fach: Es handelt sich um einen Zweijahres-Vertrag, der ihm nächstes Jahr sieben Millionen Dollar einbringt. Ein Schnäppchen für die Browns, denn dazu erhält Delhomme noch 12,7 Millionen Dollar von seinem früheren Arbeitgeber Carolina Panthers.

Mit diesem Deal unter Dach und Fach konnten die Browns nun Brady Quinn anderen Team anbieten. In den Denver Broncos, welche bereits vor einem Jahr Interesse zeigten, fanden sie schliesslich ihren Trading-Partner: Die Broncos geben im Gegenzug für Quinn Fullback Peyton Hillis sowie einen Sechstrunden-Pick im Draft 2011 sowie einen noch nicht bekannten Pick im Draft 2012 nach Cleveland ab. Es wird erwartet, dass Quinn in Denver als Backup für Kyle Orton spielen wird.

Brady Quinn war 2007 von den Cleveland Browns in der ersten Runde des Drafts verpflichtet worden. Der in der Nähe von Cleveland aufgewachsene Absolvent der University of Notre Dame wurde als künftiger Franchise-Quarterback angesehen, doch die Dinge entwickelten sich nicht wie geplant. Als Rookie stand ihm der überraschende Derek Anderson im Weg, später wechselten sich die beiden als Starter ab, konnten aber beide nicht überzeugen. Dazu kamen immer wieder Verletzungen. Bislang hat Quinn für 1'902 Yards und zehn Touchdowns bei neun Interceptions gepasst.

Jake Delhomme seinerseits war 1997 gar nicht gedraftet worden. Der Absolvent der kleinen University of Louisiana-Lafayett unterschrieb bei den New Orleans Saints und kam via NFL Europe schliesslich zu den Carolina Panthers, die er 2003 sensationell bis in die Super Bowl führte. Inzwischen hält Delhomme so ziemlich jeden Passing-Teamrekord der Panthers, spielte in den letzten beiden Jahren aber nicht mehr so überzeugend wie einst. Bislang hat Delhomme für 19'892 Yards und 123 Touchdowns bei 94 Interceptions gepasst.

Es scheint klar, dass Delhomme in Cleveland nur eine Übergangslösung ist. Für dieses Jahr dürfte er der Starter sein, Seneca Wallace sein Backup. Wenig überraschend wäre, wenn die Browns versuchen würden, bereits sehr früh im Draft dieses Jahr einen Quarterback – etwa Tony Pike oder Dan LeFevour – zu verpflichten, den sie dann für die Zukunft aufbauen könnten.
Jake Delhomme
Jake Delhomme
Brady Quinn
Brady Quinn
von Lukas Lautenschlager - 
Dienstag, 16. März 2010