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Legends - Defensive Backs
Dick LeBeau
Cornerback
1959-1972 Detroit Lions
*9. September 1937, London, Ohio
College: Ohio State
Hall of Fame-Mitglied seit 2010
Als Mitglied des Teams der Ohio State University hatte Dick LeBeau 1956 die College-Meisterschaft gewonnen und 1959 wurde er von den Cleveland Browns in der fünften Runde des Drafts verpflichtet. Doch LeBeau konnte sich im Trainingslager bei den Browns nicht durchsetzen und wurde vor Saisonbeginn entlassen. Seine NFL-Karriere schien zu Ende, bevor sie richtig begonnen hatte. Ein Irrtum, denn wenig später wurde der Cornerback von den Detroit Lions verpflichtet – und verpasste danach bis zu seinem Rücktritt als Trainer im Alter von 80 Jahren keine einzige NFL-Saison als Spieler oder Trainer! 59 NFL-Saisons in Folge dürfte ein Rekord für die Ewigkeit sein.

Bei den Detroit Lions arbeitete Dick LeBeau hart an seiner Technik und kam schliesslich in den letzten sechs Partien seiner Rookie-Saison als Starter zum Einsatz. Spätestens im Jahr darauf zeigte er den Lions, dass sie richtig entschieden hatten, als sie ihn nach seiner Entlassung bei den Browns unter Vertrag genommen hatten: LeBeau fing vier Interceptions und startete damit eine Serie von zwölf Saisons, in denen er mindenstens drei gegnerische Pässe abfing. Seine beste Saison hatte er 1970, als er neun Interceptions fing. Als LeBeau 1972 zurücktrat, lag er mit 62 Interceptions an dritter Stelle der ewigen Bestenliste, bei der Aufnahme in die Hall of Fame 38 Jahre später lag er damit noch immer an achter Stelle.

Dick LeBeau war aber nicht nur als Interceptor stark, sondern auch ein exzellenter Deckungsspieler und ein guter Verteidiger gegen den Lauf an der Seitenlinie. Dass er dennoch erst spät in seiner Karriere mit drei Pro Bowl-Berufungen die fällige Anerkennung erhielt, mag auch daran liegen, dass er im Lions-Backfield im Schatten von Spielern wie Dick «Night Train» Lane, Yale Lary und Lem Barney stand – alles Spieler, die heute ebenfalls der Hall of Fame angehören.

Nach der Saison 1972 erklärte LeBeau seinen Rücktritt als Spieler, begann aber bei den Philadelphia Eagles als Special Teams Coach eine neue Karriere als NFL-Coach. Als Defensive Coordinator der Cincinnati Bengals entwickelte er in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre das «Zone Blitzing» als Antwort auf die immer stärker aufkommende West Coast-Offense – eine Idee, die seither eine ganze Generation von Defensive Coaches beeinflusst hat. Zwischen 2000 und 2002 trainerte er schliesslich als Head Coach die Cincinnati Bengals, wenn auch mit wenig Erfolg. Dieser stellte sich schliesslich erst mit den Pittsburgh Steelers ein, wo er als Defensive Coordinator massgebenden Anteil an den Super Bowl-Titeln im neuen Jahrtausend hatte. 2010 wurde Dick LeBeau nach langer Wartezeit schliesslich in die Hall of Fame aufgenommen.
Dick LeBeau
Dick LeBeau
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 16. Juni 2019