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Aufatmen in Nashville: Einigung mit Chris Johnson
Nachdem er letzte Saison 2'006 Rushing-Yards erzielt hatte, verlangte Titans-Running Back Chris Johnson einen neuen Vertrag und drohte, dass Trainingslager auszulassen. Die Titans aber wollten den Vertrag nicht bereits drei Jahre vor seinem Ende neu verhandeln. Nun haben sich beide Seiten doch noch gefunden.
Die Situation war einigermassen vertrakt: Da haben die Titans mit Chris Johnson einen jungen Running Back im Team, der als erst sechster Spieler in der NFL-Geschichte die Marke von 2'000 Rushing-Yards übertrifft, mit einem Basis-Salär von 550'000 Dollar für die kommene Saison aber der am schlechtesten bezahlte Running Back des Teams ist. Verständlich verlangte Johnson einen neuen Vertrag und drohte damit, das in wenigen Tagen beginnende Trainingslager ausfallen zu lassen. Die Titans wiederum wollten den noch drei Jahre laufenden Vertrag nicht bereits jetzt erneut verhandeln, hätte dies doch Tür und Tor für die gleiche Forderung anderer Spieler geöffnet. Bislang besagt nämlich eine ungeschriebene Regel in der NFL, dass Verträge frühestens zwei Jahre vor Ablauf des bestehenden Kontrakts neu verhandelt werden.

Doch nun haben beide Seiten doch noch eine Lösung gefunden: Eine erst für 2011 vorgesehen Bonus-Regel, welche Johnson bis zu 2,5 Millionen Dollar einbringen kann, wir um ein Jahr vorgezogen. Da Johnson die in dieser Regel enthaltenen Spielanteile problemlos übertreffen sollte, verdient der Running Back nächstes Jahr also bis zu drei Millionen Dollar. Für beide Seiten ein akzeptabler Deal: Zwar erhält Johnson die von ihm geforderten 30 Millionen Dollar in garantierter Form noch nicht, hat aber 2,5 Millonen zusätzlich und die Zusicherung in der Tasche, dass der Vertrag nach der kommenden Saison neu verhandelt wird. Und die Titans können darauf zählen, dass Johnson im Hinblick auf die nächstes Jahr anstehenden Vertragsverhandlungen topmotiviert sein wird, um die letztjährige Leistung zu wiederholen.

Titans-General Manager Mike Reinfeldt zeigte sich denn auch erleichtert über die Einigung: «Es ist uns gelungen, zwei absolut verständliche, aber nur schwer miteinander zu vereinbarende Positionen unter einen Hut zu bringen. Wir wissen, dass wir Chris Johnson brauchen, um nächstes Jahr wieder die Playoffs zu erreichen und ich bin froh, dass jetzt sichergestellt ist, dass er sich zusammen mit dem Team auf die kommende Saison vorbereiten kann.»

Die Tennessee Titans hatten Chris Johnson in der ersten Runde des Drafts von 2008 verpflichtet. Der Running Back von der East Carolina University hatte an der Scouting Combine mit der zweitschnellsten jemals gemessenen Zeit über 40 Yards die Aufmerksamkeit vieler Teams auf sich gezogen. Und Johnson erfüllte die Erwartungen in Nashville: Als Rookie erlief er 1'228 Yards und neun Touchdowns, vergangenes Jahr dann 2'006 Yards und 14 Touchdowns und wure zum Offensive Player des Jahres gewählt. Johnson ist nach O.J. Simpson (2'002 Yards), Eric Dickerson (2'105 Yards), Barry Sanders (2'053 Yards), Terrell Davis (2'008 Yards) und Jamal Lewis (2'066 Yards) der erst sechste Spieler, der die 2'000 Rushing-Yards-Marke übertraf.
Chris Johnson
Chris Johnson
von Ritschi Sommerer - 
Mittwoch, 21. Juli 2010