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Keine Bewegung: Weiterhin kein Trade für Carson Palmer
Bevor er jemals wieder für die Bengals spielen werde, trete er lieber zurück, so sagte Bengals-Quarterback Carson Palmer schon im Frühling. Wenn er nicht für uns spielt, dann spielt er auch nicht für jemand anderen, sagt Bengals-Besitzer Mike Brown und lehnt einen Trade zu einem anderen Team ab.
Vertragsstreitigkeiten sind nichts ungewöhnliches in der NFL: Es gibt immer wieder Spieler, welche sich unterbezahlt fühlen und deshalb von ihrem Team einen Trade zu einem anderen Team verlangen. In den meisten Fällen wollen sie letzteres eigentlich gar nicht, sondern sie hoffen so, ihren bisherigen Arbeitgeber zu einem neuen Vertrag zu bringen. Insofern liegt der Fall von Carson Palmer etwas anderes: Der Bengals-Quarterback will nicht mehr Geld, sondern er will einfach weg aus Cincinnati, weil er dem dort herrschenden, ständigen Gezerre in der Mannschaft einfach leid ist.

Lieber werde er zurücktreten, als weiter für die Bengals zu spielen, erklärte der zweifache Pro Bowler bereits im Frühling. Und um seinem Standpunkt Nachachtung zu verschaffen, verkaufte er sein Haus in Cincinnati und zog mit seiner Familie zurück nach Kalifornien. Bengals-Besitzer Mike Brown zeigte sich aber unbeeindruckt und schloss einen Trade des Quarterbacks zu einem anderen NFL-Team aus. «Carson ist ein Bengal und ich bin zuversichtlich, dass er diesen Herbst für uns spielen wird. Ein Trade wird es nicht geben», erklärte er im März.

Doch was im Frühling gesagt wird, muss nicht heissen, dass im Herbst nicht etwas anderes getan wird. Die meisten Experten gingen davon aus, dass die Bengals irgendwann doch weich würden und Palmer zu einem anderen Team traden würden, zumal sie im diesjährigen Draft in der zweiten Runde TCU-Quarterback Andy Dalton verpflichtet hatten, der wohl Palmers Nachfolge als Starting Quarterback antreten wird. Und Interesse für den in seinen besten Jahren stehenden Palmer gab und gibt es durchaus: So fühlten etwa die Miami Dolphins und die San Francisco 49ers in Cincinnati vor, was ein Trade für Palmer kosten würde.

Doch Mike Brown will von einem Trade auch weiterhin nichts wissen: «Carson war ein hervorragender Spieler für uns. Er ist ein guter Mann. Doch er hat sich für den Rücktritt entscheiden und ich erwarte ihn nicht zurück», erklärte Brown in einem Interview. Auf die Frage, warum er sich die Chance entgehen lasse, für Palmer wertvolle Draft-Picks nach Cincinnati zu holen, meinte Brown: «Es geht ums Prinzip. Carson hat einen Vertrag bei uns unterschrieben, er hat sich uns verpflichtet. Und wir haben auf sein Wort vertraut. Er kann nicht einfach seinen Vertrag brechen. Das werden wir nicht erlauben.»

Sollte es nicht doch noch zu einem Sinnwandels kommen, so wäre die Karriere von Carson Palmer in der Tat zu einem frühen Ende gekommen. Der vormalige USC-Quarterback war von den Bengals 2003 als Top-Draft-Pick verpflichtet worden. Nach einer Saison hinter Starter Jon Kitna übernahm Palmer 2004 dann das Team und hat seither für 22'694 Yards und 154 Touchdowns bei 100 Interceptions gepasst. 2005 führte er die Bengals nach einer 15jährigen Pause erstmals wieder in die Playoffs, 2009 folgte eine weitere Playoff-Teilnahme. Ein Postseason-Sieg blieb Palmer aber in beiden Fällen verwehrt. Zweimal wurde er in die Pro Bowl gewählt.
Carson Palmer
Carson Palmer
Mike Brown
Mike Brown
von Lukas Lautenschlager - 
Sonntag, 28. August 2011