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Preview NFL-Season 2011: Head Coaches unter Druck
Wenige Tage noch bis zum Start der Regular Season 2011. Einige der Head Coaches stehen dabei besonders unter Erfolgsdruck. www.bigplay.ch wirft einen Blick auf fünf von ihnen.

Tom Coughlin, New York Giants, 8. Saison: Nach der Saison 2007 gewannen die Giants gegen die unbesiegten Patriots die Super Bowl. Seither hat Tom Coughlin in New York unangefochten regiert. Doch der «Big Apple» ist gnadenlos, auch zu einem Super Bowl-Sieger: Nachdem die Giants zweimal in Folge die Playoffs verpassten, steigt der Druck der Fans und der Medien. Eine dritte Postseason-Absenz in Folge könnte deshalb Coughlin, der eine Bilanz von 69 Siegen und 50 Niederlagen aufweist, den Job kosten, zumal das letztjährige Aus mit dem peinlichen Zusammenbruch des Teams gegen die Eagles noch immer schmerzt. Mike Shanahan war seinerzeit in Denver trotz Super Bowl-Siegen nach drei playofflosen Jahren auch gefeuert worden. Pikantes Detail: In Jacksonville erwischte es Coughlin auch nach acht Saisons.

Jack Del Rio, Jacksonville Jaguars, 9. Saison: Die Ära von Jack Del Rio bei den Jaguars ist von einem konstanten Auf und Ab geprägt: Auf eine schlechte Saison folgte zumeist eine gute. Und immer wenn über ein Ende seiner Zeit in Nordflorida gemunkelt wurde, rettete sich Del Rio mit einer Playoff-Qualifikation. Doch nun haben die Jaguars bereits drei Saisons hintereinander die Playoffs nicht mehr erreicht und der Druck auf den hinter Bill Belichick dienstältesten Head Coach in der AFC nimmt zu. Will Del Rio seinen Job behalten, muss er sein Team dieses Jahr wohl in die Playoffs führen, angesichts einer starken AFC und einer starken AFC South ein Ziel, das schwierig zu erreichen sein dürfte. In acht Saisons als Jaguars-Head Coach hat der führere NFL-Linebacker bislang eine Bilanz von 66 Siegen und 65 Niederlagen aufzuweisen.

Gary Kubiak, Houston Texans, 6. Saison: Als Gary Kubiak 2006 die Chance erhielt, sich als Head Coach zu beweisen, war sein Auftrag klar: Das Team erstmals in die Playoffs zu führen. Zwar haben die Texans unter der Führung Kubiaks stetig Fortschritte gemacht: 2009 gab es erstmals eine Saison mit mehr Siegen als Niederlagen, das Ziel Postseason wurde aber bislang immer verfehlt. Mehr noch: Letztes Jahr gab es mit nur sechs Siegen einen Rückschlag und es sah anfänglich so aus, als ob Kubiak sein Job verlieren könnte. Auch dank der Unsicherheit des Lockouts durfte er bleiben. Doch der Druck ist dieses Jahr besonders gross: Die Texans feiern ihr 10 Jahr-Jubiläum und ein erneutes Platzen des Playoff-Traums wird dem ehemaligen NFL-Quarterback fast sicher den Stuhl kosten. Bislang hat Kubiak eine Bilanz von 37 Siegen und 43 Niederlagen.

Tony Sparano, Miami Dolphins, 4. Saison: Den Job als Head Coach der Dolphins verdankt Tony Sparano seinem Mentor Bill Parcells. Als dieser 2008 die Geschicke des Teams übernahm, holte er seinen treuen Weggefährten als Cheftrainer nach Miami. Sparano dankte es mit einem Divisionstitel in seiner ersten Saison, danach folgten zwei mittelprächtige Jahre, aktuell weist er eine Bilanz von 25 Siegen und 24 Niederlagen auf. Doch Stephen Ross, der das Team 2009 von Wayne Huizenga kaufte, will Glamour in Südflorida und dazu gehört der Erfolg. Und weil inzwischen Parcells das Team verlassen hat, fehlt Sparano die schützende Hand. Dass er nicht im festen Sattel sitzt, zeigt die Tatsache, dass die Dolphins Anfang Jahr mit der Verpflichtung von Jim Harbaugh flirteten. Ohne Playoff-Qualifikation wird Sparano wohl seinen Platz räumen müssen.

Norv Turner, San Diego Chargers, 5. Saison: Eigentlich kann sich die Bilanz von Norv Turner sehen lassen: In vier Saisons resultierte unter seiner Führung bei den Chargers nie ein Jahr mit mehr Niederlagen als Siegen, dreimal qualifizierte man sich für die Playoffs, einmal erreichte man das AFC Championship Game, 44 Siege stehen 26 Niederlagen gegenüber. Dennoch konnte Turner damit die Erwartungen nicht ganz erfüllen, denn die Chargers gelten seit Jahren als eines der talentiertesten Teams, für das eigentlich mehr möglich sein sollte. Und dass man letztes Jahr trotz bester Offense und bester Defense dennoch die Postseason verpasste, sitzt noch immer tief. Deshalb ist klar: Norv Turner muss dieses Jahr mindestens wieder die AFC West gewinnen und sich für die Playoffs qualifzieren, will er sich Hoffnungen machen, auch nächstes Jahr weiter in San Diego zu coachen.

Tom Coughlin
Tom Coughlin
Jack Del Rio
Jack Del Rio
Gary Kubiak
Gary Kubiak
Tony Sparano
Tony Sparano
Norv Turner
Norv Turner
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 4. September 2011