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Neuer Vertrag: Chris Johnson beendet Holdout
Lange Zeit gab es wenig Bewegung im Vertragspoker zwischen Chris Johnson und den Tennessee Titans. Doch je näher die Regular Season rückte, desto intensiver wurden die Gespräche. Nun einigten sich beide Seiten auf einen neuen Vierjahres-Vertrag über 53 Millionen Dollar.
Holdouts mit dem Ziel einen neuen Vertrag zu erhalten, sind durchaus üblich in der NLF, jedes Jahr gibt es ein paar davon. Dass ein Spieler aber gleich in zwei Saisons hintereinander zu diesem Mittel greift, ist doch etwas unüblich. Titans-Running Back Chris Johnson hat es getan. Letztes Jahr drohte er dem Team mit einem Holdout und man einigte sich kurz vor dem Start des Trainingslagers auf einen Kompromiss: Die im Vertrag für 2011 vorgesehene Bonus-Regelung, die Johnson 2,5 Millionen Dollar einbrachte, wurde um ein Jahr vorgezogen. Diesmal wurde der Holdout nicht nur angedroht, sondern vom Running Back auch durchgezogen, mit Erfolg: Am Freitag einigten sich beide Seiten auf eine Verlängerung des noch zwei Saisons laufenden Vertrages um vier Jahre. Johnson erhält dafür 53 Millionen Dollar, davon 30 Millionen Dollar in garantierter Form.

«Es waren harte Verhandlungen, aber beide Seiten wussten, dass wir besser früher als später zu einer Lösung kommen», erklärte Titans-General Manager Mike Reinfeldt am Freitag gegenüber Medienvertretern. «Wir wissen, wie wichtig Chris für unser Team ist. Und so freue ich mich, dass er nun wieder und auf absehbare Zeit an Bord ist.» Auch Chris Johnson zeigte sich zufrieden: «Ich freue mich, nach so langer Zeit wieder meine Teamkollegen zu sehen. Ich denke nicht, dass der Holdout einen Einfluss auf meine Leistung haben wird. Ich bin fit und bereit, mich für die Titans ins Zeug zu legen.»

Bei der genauen Analyse des Vertrages fällt auf, dass 31 Millionen der 53 Millionen Dollar in den ersten drei Jahren anfallen. Damit entspricht der Vertrag Johnsons in etwa demjenigen von DeAngelo Williams, der nach dem Ende des Lockouts bei den Carolina Panthers einen Fünfjahres-Vertrag über 43 Millionen unterschrieben hatten, von dem aber ebenfalls 30 Millionen Dollar in den ersten drei Jahren anfallen. An den neuen Verträgen für Johnson und Williams dürfte vor allem auch Vikings-Running Back Adrian Peterson seine Freude haben: Er steht im letzten Jahr seines Vertrages und hat nun eine Referenzgrösse für seine Vertragsverhandlungen.

Die Tennessee Titans hatten Chris Johnson in der ersten Runde des Drafts von 2008 verpflichtet. Der Running Back von der East Carolina University hatte an der Scouting Combine mit der zweitschnellsten jemals gemessenen Zeit über 40 Yards die Aufmerksamkeit vieler Teams auf sich gezogen. Und Johnson erfüllte die Erwartungen in Nashville: Bereits als Rookie erlief er 1'228 Yards und neun Touchdowns. 2009 dann war er mit 2'006 Yards und 14 Touchdowns der erfolgreichste Running Back der Liga und wurde zum Offensive Player des Jahres gewählt. Johnson ist nach O.J. Simpson (2'002 Yards), Eric Dickerson (2'105 Yards), Barry Sanders (2'053 Yards), Terrell Davis (2'008 Yards) und Jamal Lewis (2'066 Yards) erst der sechste Spieler, der die 2'000 Rushing-Yards-Marke übertraf. Vergangens Jahr erlief Johnson 1'364 Yards und sein Total von 4'598 Yards ist die beste Leistung eines NFL-Running Backs über die Zeitspanne der letzten drei Jahre.
Chris Johnson
Chris Johnson
von Ritschi Sommerer - 
Freitag, 2. September 2011