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Also doch noch: Carson Palmer zu den Oakland Raiders getradet
Nun also doch: Obwohl Bengals-Besitzer Mike Brown einen Trade immer ausgeschlagen hat, wurde der rückkehrunwillige Quarterback Carson Palmer am Dienstag zu den Oakland Raiders getradet. Die Bengals erhalten dafür zwei Draft-Picks, darunter ein Erstrunden-Pick nächstes Jahr.
Carson Palmer war während fast eines Jahrzehntes das Gesicht der Cincinnati Bengals. Zweimal führte der Top-Draft-Pick von 2003 die Bengals in de Playoffs, zweimal wurde er in die Pro Bowl berufen. Doch nach acht Jahren wollte Palmer weg aus Cincinnati, weil er dem dort herrschenden, ständigen Gezerre in der Mannschaft einfach leid war. Palmer verkaufte sein Haus in Cincinnati und erklärte, er werde lieber zurücktreten als noch einmal für die Bengals zu spielen. Bengals-Besitzer Mike Brown seinerzeit wollte von einem Trade nichts wissen. Bis gestern: Da tradete er zum letztmöglichen Zeitpunkt Carson Palmer zu den Oakland Raiders. Diese waren auf der Suche nach einem neuen Quarterback, nachdem ihr bisheriger Starter Jason Campbell letzten Sonntag einen Schlüsselbeinbruch erlitt, der ihn für mindestens zwei Monaten ausser Gefecht setzt.

Den Deal möglich gemacht haben drei Dringe: Zum einen natürlich die Verletzung von Jason Campbell. Die Raiders haben neben Campbell nur noch Kyle Boller und Rookie Terrelle Pryor im Kader und in beide war das Vertrauen der Raiders-Verantwortlichen offenbar nicht allzu gross. Zum zweiten die Tatsache, dass in Cincinnati Rookie-Quarerback Andy Dalton bislang zu überzeugen wusste, was dem Bengals-Besitzer Mike Brown klar machte, dass seine Franchise diesbezüglich in guten Händen ist. Und schliesslich drittens ein Angebot, dass Brown dazu brachte, seinen Stolz herunter zu schlucken und der, wie er es empfand, «Erpressung» von Carson Palmer nachzugeben. Und die Kompensation der Raiders erfüllt diese Anforderung durchaus: Die Bengals erhalten den Erstrunden-Pick der Raiders im nächsten Jahr und einen weiteren Draft-Pick für 2013, der sich an den Spielanteilen Palmers in Oakland misst. Im besten Fall könnte es sich dabei nochmals um einen Erstrunden-Draft-Pick handeln.

Insbesondere für Carson Palmer hat sich damit ein fast ideales Szenario entwickelt: Nicht nur kehrt der Kalifornier mit dem Trade zurück an die Westküste, sondern er findet in Oakland mit Hue Jackson auch einen Head Coach vor, mit dem er bereits früher zusammengearbeitet hat: Jackson war während den ersten drei Jahren von Palmers College-Karriere Offensive Coordinator der USC Trojans, von 2004 und 2006 war er zudem als Receivers-Coach im Trainerstab der Cincinnati Bengals.

Carson Palmer beendete seine College-Karriere 2002 mit dem Gewinn der Heisman-Trophy als bester College-Spieler und wurde im Jahr darauf dann als Top-Draft-Pick von den Cincinnati Bengals verpflichtet. Nach einer Saison hinter Starter Jon Kitna übernahm Palmer 2004 dann das Team und hat seither für 22'694 Yards und 154 Touchdowns bei 100 Interceptions gepasst. 2005 führte er die Bengals nach einer 15jährigen Pause erstmals wieder in die Playoffs, 2009 folgte eine weitere Playoff-Teilnahme. Ein Postseason-Sieg blieb Palmer aber in beiden Fällen verwehrt.
Carson Palmer
Carson Palmer
von Stefan Feldmann - 
Mittwoch, 19. Oktober 2011