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Draft 2012: Holen Colts Andrew Luck und traden Peyton Manning?
Die Indianapolis Colts haben bislang alle zehn Saisonspiele verloren, dass sie im Draft 2012 den Top-Pick haben werden, ist praktisch sicher. Und das stellt das Team vor ein Dilemma: Sollen sie Andrew Luck, den Top-Quarterback des Drafts verpflichten? Und falls ja, was machen sie mit Peyton Manning?
Neben dem Playoff-Rennen gibt es jedes Jahr noch ein zweiter Wettbewerb in der NFL: Wer erhält den Top-Pick im kommenden Draft? Oder anders ausgedrückt: Wer ist das schlechteste Team der Liga, das zur zweifelhaften Ehre kommt, als erstes einen College-Spieler verpflichten zu können? Dieses Jahr sieht es ganz so aus, als wäre dieses Team die Indianapolis Colts. Die Colts haben noch keine einzige Partie gewonnen und liegen zwei Siege hinter dem zweitschlechtesten Team zurück. Kaum ein Experte traut den Colts aber zu, dieses Jahr noch zwei oder drei Spiele zu gewinnen. Deshalb stellt sich die Frage, was machen die Colts Ende April mit dem Top-Draft-Pick?

Bei fast jedem anderen Team wäre der Fall klar: Es würde Stanford-Quarterback Andrew Luck verpflichten. Luck gilt als grösstes Quaterback-Talent, dass in der jüngeren Geschichte vom College in die NFL wechselt. Welches Team würde da nicht zugreifen? Nur: Die Indianapolis Colts haben Peyton Manning. Und Manning ist nicht ein Quarterback wie jeder andere: Bis zu seiner Nackenoperation vor dieser Saison war er auf dem Weg die von Brett Favre aufgestellten Quarterback-Rekorde zu brechen, führte die Colts 2006 zu einem Super Bowl-Sieg und erhielt vor der Saison von Colts-Besitzer Jim Irsay den teuersten Vertrag in der NFL-Geschichte, einen Fünfjahres-Vertrag über 90 Millionen Dollar. Und so stellt sich die Frage: Ist sowohl für Andrew Luck als auch für Peyton Manning Platz im Kader der Colts?

Grundsätzlich schon, auch weil die Erstrunden-Draft-Picks dank dem neuen Gesamtarbeitsvertrag nicht mehr so teuere Verträge erhalten, wie zuvor. Allerdings kann sich ein Team kaum erlauben, einen Quarterback von Lucks Kaliber länger als ein, allerhöchstens zwei Jahre auf der Bank zu halten. Und es stellt sich die Frage, wie Manning mit der Tatsache umgeht, dass ihm sein Nachfolger im Nacken sitzt. Brett Favre ist dies bekanntermassen in Green Bay mit Aaron Rodgers nicht besonders gut gelungen. Also doch Manning traden? Andere Teams wären sicherlich interessiert, beispielsweise die Miami Dolphins. Das Problem für die Colts: Die garantierten Teile von Mannings Salär würden sofort gegen den Salary Cap wirksam, was es ihnen verunmöglicht den einen oder anderen Free Agent zu halten. Und davon hat das Team viele: Joseph Addai, Reggie Wayne, Jeff Saturday oder Dallas Clark. Und mit einem jungen Quarterback den Neuaufbau zu wagen, wenn man gleichzeitig viele wertvolle Veteranen verliert, ist alles andere als ideal.

Bleibt noch ein anderes Szenario: Ein anderes Team ist derart stark an Luck interessiert, dass es den Colts einen Trade anbietet. Und auch wenn Trades durch die Senkung der Rookie-Saläre im neuen Gesamtarbeitsvertrag wieder zahlbarer geworden sind, gemäss Experten müsste ein solches Paket aber immer noch etwas drei Erstrunden-Draft-Picks umfassen. Und dann gibt es noch eine Möglichkeit, über die praktsich niemand spricht: Vielleicht stellt sich das Dilemma am Ende gar nicht. Zwar gehen alle Beobachter davon aus, dass Andrew Luck dieses Jahr in die NFL wechselt. Als Redshirt-Junior könnte er allerdings noch ein weiteres Jahr für die Stanford University spielen. Und nach dem der Traum von College-Endspiel dieses Jahr für Stanford geplatzt ist, könnte es Luck nochmals wissen wollen.
Andrew Luck
Andrew Luck
Peyton Manning
Peyton Manning
von Ritschi Sommerer - 
Samstag, 19. November 2011