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New Orleans
Saints holen Curtis Lofton vom Divisionrivalen aus Atlanta
Die New Orleans Saints haben sich mit Falcons-Linebacker Curtis Lofton auf einen Fünfjahres-Vertrag geeingt. Die Verpflichtung des Linebackers ist vor dem Hintergrund der schwelenden «Kopfgeld-Affäre» zu sehen: Die Saints sorgen mit ihr gegen eine zu erwartende Sperre gegen Jonathan Vilma vor.
Die New Orleans Saints haben sich mit dem bisherigen Falcons-Linebacker Curtis Lofton auf einen Fünfjahres-Vertrag geeinigt. Damit wechselt Lofton nach vier Jahren in Atlanta zum Divisionsrivalen in Louisiana. «Curtis ist ein sehr vielseitiger und hart arbeitender Spieler», erklärte Saints-General Manager in einem Statement für die Medien. «Nach vier Jahren in der NFL steht Curtis nun auf und vor dem Höhepunkt seiner Karriere und es ist hervorragend, dass wir einen Spieler seiner Klasse zu uns nach New Orleans holen konnten. Er passt hervorragend zu uns und er wird einen herausragenden Beitrag zu unserer Defense kommende Saison leisten.» Die finanziellen Details des Fünfjahres-Vertrages wurden bislang noch nicht kommuniziert.

In der Tat hat sich Curtis Lofton in den vergangenen Jahren als einer der besseren jüngeren Middle Linebackers in der NFL etabliert. Die Falcons hatten den Absolventen von der University of Oklahoma 2008 in der zweiten Runde des Drafts verpflichtet. Bereits als Rookie lief Lofton in 15 Spielen als Starter auf. Kam er anfänglich vor allem in der Standard-Defense zum Einsatz, so hat er sich bei den Falcons in den letzten drei Saisons aber zum unbestrittenen Leader der Defense gemausert und stand praktisch bei allen Snaps auf dem Feld. Bislang hat er 492 Tackles und vier Sacks erzielt, sieben Fumbles forciert und drei Interceptions gefangen, von denen er eine zum Touchdown zurücktrug.

Nun ist es für jedes Team eine gute Sache, einem Divisionsrivalen einen Spieler abzuwerben, bei der Verpflichtung von Curtis Lofton dürften aber noch ganz andere Überlegungen mit eine Rolle gespielt haben. In der vor zwei Wochen von der NFL öffentlich gemachten «Kopfgeld-Affäre» werden in Kürze die Strafen gegen die involvierten Defense-Spieler erwartet. 22 bis 27 Spielern wird vorgeworfen, während den letzten drei Saisons aus einem von Defensive Coordinator Gregg Williams verwalteten Topf spezielle Boni erhalten zu haben, wenn sie einen gegnerischen Spieler derart hart zu Boden brachen, dass sie das Feld verlassen mussten. In dieser Sache wurden bislang Sperren gegen Head Coach Sean Payton (ganze Saison), Assistant Head Coach Joe Vitt (sechs Spiele), General Manager Mickey Loomis (acht Spiele) sowie den heute bei den St. Louis Rams beschäftigten Williams (auf unbestimmte Zeit) ausgesprochen.

Auch gegen die beteiligten Spieler dürfte es harte Strafen geben, Bussen und in einigen Fällen sogar Sperren. Im Fokus steht hierbei vor allem Middle Linebacker und Team-Captain Jonathan Vilma. Dieser soll vor dem NFC Championship Game 2009 gegen die Minnesota Vikings in der Kabine 10'000 Dollar auf den Tisch gelegt und sie demjenigen versprochen haben, der Vikings-Quarback Brett Favre ausknockt. Sollte die NFL diesen Vorwurf als erhärtet ansehen, so droht Vilma eine längere Sperre, möglicherweise für die ganze Saison. Mit der Verpflichtung von Curtis Lofton haben sich die Saints nun gegen dieses Risiko abgesichert.
Curtis Lofton
Curtis Lofton
Jonathan Vilma
Jonathan Vilma
von Markus Stadelmann - 
Samstag, 31. März 2012