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Hall of Famer Steve Van Buren mit 91 Jahren gestorben
Er war der grösste NFL-Star in den späten 1940er Jahren: Running Back Steve Buren. Mit den Eagles gewann er 1948 und 1949 zwei Meistertitel und hielt bei seinem Rücktritt den Rekord für die meisten Career-Rushing-Yards. Jetzt ist Van Buren 91jährig gestorben.
«Die Eagles-Familie hat einen grossen Spieler verloren, ein grosses Vorbild und einen guten Freund», erklärte Jeff Lurie, der Besitzer der Eagles, in einem Statement für die Medien, nachdem bekannt geworden war, dass Steve Van Buren vergangenen Donnerstag 91jährig in Lancaster, Pennsylvania, an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben war. Eagles-Head Coach Andy Reid seinerseits meinte gegenüber Journalisten: «Wenn man die Filme jener Zeit anschaut, sieht man, welch spezieller Spieler Steve war. Und wenn man ihn als Person kennen lernen durfte, erlebte man auch einen speziellen Menschen.»

Steve Van Buren, der seit seiner College-Zeit den Spitznamen «Wham Bam» trug, war wohl ohne Zweifel der grösste Star der NFL nach dem Zweiten Weltkrieg. Und er war verantwortlich für die erste grosse Ära der Philadelphia Eagles: Bevor Van Buren zu den Eagles stiess, hatten diese eine Meisterschaft nie besser als auf dem vierten Platz beendet. Mit Van Buren gewannen sie drei Divisionstitel, erreichten dreimal in Folge das NFL Championship Game und gewannen 1948 und 1949 den Titel.

Und diese Leistungssteigerung hatten die Eagles vor allem ihrem Star-Running Back zu verdanken: Viermal war Van Buren bester Running Back der Liga, zweimal übertraf er die 1'000 Yard-Marke. 1945 führte er die Liga gleich in drei Kategorien an: Scoring, Rushing-Yards und Kick-Return-Yards. Und all dies, obwohl er für einen Halfback nicht sehr schnell und beweglich war. Sein Laufstil erinnerte mehr an den eines Fullbacks, der seine Yards dank Kraft und Willensstärke erzielt.

Ins Gedächtnis eingegraben haben sich auch seine Leistungen bei den beiden Titelerfolgen der Philadelphia Eagles: 1948 kam Steve Van Buren mit den garstigen Bedingungen während des in einem Schneesturm ausgetragenen NFL Championship Games am besten zu recht, erlief 98 Yards und erzielte mit einem 5 Yard-Touchdown-Lauf gegen die Chicago Cardinals die einzigen Punkte der Partie. Noch stärker war er ein Jahr später bei der erfolgreichen Titelverteidigung: Gegen die Los Angeles Rams stellte Van Buren mit 31 Läufen für 196 Yards neue Playoff-Rekorde auf.

Dabei hätte wenig gefehlt und Steve Van Buren hätte den Sprung in die NFL gar nicht geschafft. In Honduras geboren und bereits sehr jung verwaist, wuchs Van Buren bei seinen Grosseltern in New Orleans auf. An der High School schaffte er erst im letzten Jahr den Sprung ins Football-Team, spielte aber so gut, dass er sich ein Stipendium an der Louisiana State University sichern konnte. Dort lief er in seinem letzten Jahr 832 Yards und LSU-Head Coach Bernie Moore überzeugte Eagles-Besitzer Alexis Thompson, den Halfback als allerersten Spieler im Draft von 1944 zu verpflichten – es sollte einer der besten Draft-Picks in der Eagles-Geschichte sein.
Steve Van Buren
Steve Van Buren
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 26. August 2012