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Maurice Jones-Drew beendet seinen Holdout
Vergangenes Jahr war Maurice Jones-Drew mit 1'606 Rushing-Yards der beste Running Back der Liga. Mit einem Holdout versuchte er diesen Sommer seinem Wunsch nach einem besserdotieren Vertrag Nachdruck zu verleihen. Vergeblich: Gestern Sonntag beendte Jones-Drew den Holdout.
Jede Offseason spielt sich irgendwo in der NFL ein Holdout-Drama ab. Dieses Jahr traf es die Jacksonville Jaguars: Runinng Back Maurice Jones-Drew stellte dort vergangene Saison mit 1'606 Rushing-Yards nicht nur einen neuen Teamrekord auf, sondern war auch der beste Running Back der Liga. Und als Träger der «Rushing Crown» wollte er nun auch königlich bezahlt werden: Mit einem Holdout versuchte er seinem Wunsch nach einem besserdotieren Vertrag Nachdruck zu verleihen. Aktuell rangieren sieben andere Running Backs bezüglich Salär vor ihm.

Doch der Plan ging nicht auf: Die Jaguars-Teamleitung blieb hart. Jaguars-Besitzer Shad Khan etwa meinte in einem Interview: «Der Zug für die Saison 2012 hat die Station bereits verlassen. Und Maurice Jones-Drew sollte sich besser beeilen, diesen Zug noch zu erwischen.» Gestern Sonntag erwischte er ihn: Der kleine Running Back beendete den Holdout und kehrte eine Woche vor dem Start der Regular Season zum Team zurück. Für die kommende Saison wird er gemäss dem vor zwei Jahren unterschriebenen Fünfjahres-Vertrag 4,45 Millionen Dollar verdienen. Allerdings kann er wegen den Holdouts bis zu 1,2 Millionen Dollar an Strafgeld verlieren. Ob die Jaguars dieses in dieser Höhe aussprechen werden, ist aber offen: Sie werden sich wohl hüten, ihren besten Spieler noch weiter zu verärgern.

Die Jacksonville Jaguars hatten den Running Back von der UCLA 2006 in der zweiten Runde des Drafts verpflichtet. Als Rookie kam Jones-Drew anfänglich vor allem als Kick Returner zum Einsatz, bewies aber Ende Saison auch seine Fähigkeiten als Running Back als er gegen die Indianapolis Colts 166 Yards erzielte und einen neuen Franchise-Rookie-Rekord aufstellte. In den ersten drei Saisons bildete er mit dem erfahrenen Fred Taylor eines der besten Running Back-Duos in der NFL, ab 2009 lag das Laufspiel dann ganz in seinen Händen. In fünf Saisons hat Jones-Drew bislang 6'854 Yards und 62 Touchdowns erzielt, dazu kommen 2'473 Receiving-Yards und 10 Receiving-Touchdowns. Dreimal wurde er bislang in die Pro Bowl berufen.

Wie sich der Holdout auf die diesjährige Leistung von Maurice Jones-Drew auswirken wird, wird sich in Kürze weisen. Normalerweis bekommt ein Holdout einem Running Back nicht besonders gut, unabhängig davon, ob er sich mit seiner Forderung durchsetzen konnte oder nicht. Vor einem Jahr griff Titans-Running Back Chris Johnson zur Holdout-Waffe. Im Gegensatz zu Jones-Drew konnte er sich mit seiner Drohung, die Saison 2011 sausen zu lassen, durchsetzen: Er erhielt von den Titans eine vierjährige Vertragsverlängerung über 53,5 Millionen Dollar. Den Trainingsrückstand konnte er trotz dieser Movitationsspritze aber nicht mehr wettmachen: Johnson spielte mit 1'047 Yards und vier Touchdowns die schlechteste Saison seiner Karriere.
Maurice Jones-Drew
Maurice Jones-Drew
von Ritschi Sommerer - 
Sonntag, 2. September 2012