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NFL verhängt 100'000 Dollar-Strafe gegen Ndamukong Suh
Er gilt als einer «bösen Buben» der NFL: Lions-Defensive Tackle Ndamukong Suh. Nach einem tiefen Hit gegen Vikings-Center John Sullivan hat die NFL nun eine Busse von 100'000 Dollar gegen Suh ausgesprochen. Von einer Spielsperre sieht sie hingegen ab.
Jede Woche erhalten zahlreiche Spieler Post aus der NFL-Zentrale in New York City. Der Inhalt: Bussenbescheide wegen am Wochenende begangenen Personal Fouls. Ein besonders dicke Busse erhielt diesmal Lions-Defensive Tackle Ndamukong Suh: Er muss ein Strafgeld von 100'000 Dollar bezahlen. Ausserhalb von Spielsperren handelt es sich bei diesem sechsstelligen Betrag um die höchste Busse, welche die NFL bislang verhängt hat.

Der Spielzug, der zu dieser Strafe führte, passierte am Sonntag im zweiten Viertel der Partie gegen die Minnesota Vikings: Lions-Linebacker DeAndre Levy fing einen Pass von Vikings-Quarterback Christian Ponder ab und trug die Interception direkt zum Touchdown zurück. Doch die Schiedsrichter kassierten den Touchdown wieder und sprachen gegen Suh eine Strafe aus: Er hatte sich beim Return von der Seite in die Beine von Vikings-Center John Sullivan geworfen, der Levy zu tackeln versuchte. Allerdings sind bei einem Spielzug, bei dem der Ballbesitz wechselt, Blocks unterhalb der Hüfte wegen grosser Verletzungsgefahr verboten.

Dass die Strafe gegen Ndamukong Suh ausgesprochen wurde, ist nicht überraschend. Allerdings hat unter den NFL-Beobachtern eine engagierte Diskussion darüber eingesetzt, ob die Höhe der Strafe angemessen sei. Bei einem anderen Spieler, so wird argumentiert, wäre die Busse wohl nicht so hoch ausgefallen. In der Tat dürfte Suh ein Opfer seines «Vorstrafen-Registers» geworden sein: Er wurde von der NFL schon mehrmals gebüsst. Und in der Saison 2011 wurde er sogar für zwei Spiele gesperrt, nachdem er im Thanksgiving-Spiel jenes Jahres einen am Boden liegenden Gegenspieler getreten hatte.

Ndomakung Suh zeigte sich in einer Stellungnahme reumütig: Es stehe ausser Frage, dass er ein Foul begangen habe. Er habe sich deshalb nicht nur bei seinem Team entschuldigt, welches durch die Strafe einen Touchdown verloren habe, sondern bereits in der Halbzeitpause auch bei John Sullivan. «Wir haben das wie Männer geklärt.» Suh will allerdings gegen die Höhe der Busse Einspruch erheben, da sie «eindeutig zu hoch» ausgefallen sei.

Ndamunkong Suh war von den Detroit Lions 2010 als zweiter Spieler hinter Rams-Quarterback Sam Bradford gedraftet worden. Der Absolvent von der University of Nebraska erfüllte die Erwartungen der Lions von Anfang an und wurde nach seiner ersten NFL-Saison zum Defensive Rookie des Jahres gewählt. Seither lief er, abgesehen von der Spielsperre 2011, in allen Partien der Lions als Starter auf und hat bislang 22 Sacks erzielt. Als Mitglied der letzten Draft-Klasse, die noch nicht unter die neue Rookie-Salärskala fiel, verdient Suh dieses Jahr 12,1 Millionen Dollar und wird deshalb die 100'000 Dollar wohl verschmerzen können. Das Geld geht übrigens wie alle Bussgelder an die von der NFL betriebenen Wohlfahrtsorganisation «NFL Charities», welche damit vor allem Programme für benachteiligte Jugendliche finanziert.
Ndamukong Suh
Ndamukong Suh
von Florian Zellweger - 
Mittwoch, 11. September 2013