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Colts holen mit Trade Trent Richardson aus Cleveland
Solch spektakuläre Trades sieht die NFL selten: Nach nur etwas mehr als einer Saison in Cleveland geben die Browns Trent Richardson, den sie 2012 als dritter Spieler in der ersten Runde gedraftet haben, an die Indianapolis Colts ab. Dort sorgt Richardson für eine dringend nötige Verstärkung.
Colts-Besitzer Jim Irsay ist als einer der fleissigsten Twitterer der NFL bekannt. Am Mittwoch liess er in einem Tweet verlauten, dass die Colts schon bald die NFL mit einem spektauklären Trade schocken würden. Und für einmal hielt Irsay Wort: Am Mittwochabend gaben die Colts bekannt, dass sie mit einem Trade Runing Back Trent Richardson von den Cleveland Browns geholt hätten. Dieser war erst vor einem Jahr von den Browns als dritter Spieler in der ersten Runde gedraftet worden und es kommt sehr selten vor, dass ein so hoch gedrafteter Spieler nach so kurzer Zeit zu einem anderen Team transferiert wird. Der letzte Fall liegt auf jedenfall schon eine Weile her: Defensive End John Matuszak, der als Top-Draft-Pick von 1973 ein Jahr später von den Houston Oilers zu den Kansas City Chiefs getradet wurde.

Auf den ersten Blick überrascht der Trade, galt doch Trent Richardson als das Herzstück des Neuaufbaus bei den Browns. Aber wie so oft, sorgt eine neue Führung auch für eine Neuausrichtung eines Teams: Im vergangenen Oktober kaufte Jimmy Haslam das Team von Randy Lerner und installierte im Januar mit CEO Joe Banner, General Manager Michael Lombardi und Head Coach Rob Chudzinski eine neue Frühungscrew. Und diese will nun offenbar in eine andere Richtung gehen und über den Draft einen Neuaufbau nach eigenem Gusto versuchen. Die Browns erhalten für Richardson den nächstjährigen Erstrunden-Draft-Pick der Colts und haben nun total zehn Draft-Picks, sieben davon in den ersten vier Runden, zwei davon in der ersten Runde.

Die Trennung von Richardson ist vor allem für einen anderen Browns-Spieler ein schlechtes Zeichen: Auch Quarterback Brandon Weeden wurde noch von der alten Teamführung gedraftet, konnte bislang nicht wirklich überzeugen und fällt nun auch noch mit einer Verletzung aus – nicht die besten Voraussetzungen, um sich seinen Platz zu sichern. Bereits kursieren Spekulationen, die Browns könnten ihre beiden Erstrunden-Draft-Pick für einen Trade auf den Top-Platz nutzen und sich so die Dienste von Louisville-Quarterback Teddy Bridgwater sichern.

Aber auch für die Indianapolis Colts macht der Trade sehr viel Sinn: Die Running Back-Position ist eine der Schwachstellen im Kader. Bislang trug Ahamd Bradshaw die Angriffslast fast alleine. Mit Richardson und Bradshaw können die Colts nun die Snaps zwischen den beiden Spielern teilen und so beide frisch halten. Und wenn Richardson sein Potential bei den Colts entfalten kann, dann ist ein Erstrunden-Draft-Pick angesichts seines Talents kein überrissener Preis.

Trent Richardson hatte auf der Collegestufe für die University of Alabama gespielt. Als Freshman erzielte er 2009 im College-Championship Game zwei Touchdowns. Anfänglich teilte er sich das Backfield mit dem heutigen Saints-Running Back Mark Ingram, stieg dann aber nach dessen Wechsel in die NFL 2011 zum Starter auf. Im gleichen Jahr gewann Richardson mit den Crimson Tide seinen zweiten College-Titel und entschied sich dann dafür, vorzeitig in die NFL zu wechseln. Die Browns sicherten sich ihn dann 2012 mit dem dritten Pick in der ersten Runde. Als Rookie erlief Trent Richardson 950 Yards und elf Touchdowns. In den ersten beiden Spielen dieser Saison hat er bislang 104 Yards erzielt.
Trent Richardson
Trent Richardson
von Ritschi Sommerer - 
Donnerstag, 19. September 2013