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Marcus Allen: Raiders gehören nach Los Angeles
Die Diskussionen um die Zukunft der Oakland Raiders nehmen immer mehr Fahrt auf: Nachdem die Bemühungen von San Antonio um das Team bekannt geworden sind, machen nun auch jene Kreise mobil, die die Zukunft der Raiders dort sehen, wo sie bis 1994 beheimatet waren: in Los Angeles.
Alle paar Jahre seit die NFL in Los Angeles ohne Team ist, flammt die Diskussion um die Zukunft der NFL in der zweitgrössten Metropole des Landes wieder neu auf. Und aktuell ist es wiedermal soweit: Seit bekannt geworden ist, dass sich Raiders-Besitzer Mark Davis vor ein paar Wochen mit Vertretern von San Antonio getroffen hat, um die Möglichkeiten eines möglichen Umzugs zu diskutieren, machen nun auch jene Kreise mobil, welche der Meinung sind, dass die Raiders dorthin zurückkehren sollten, wo sie bereits schon einmal beheimatet waren: nach Los Angeles.

Ein Fürsprecher einer solchen Lösung hat sich nun prominent zu Wort gemeldet: der vormalige Raiders-Running Back Marcus Allen. «Die Leute in Oakland werden das nicht gerne hören, aber ich meine, die Raiders gehören nach Los Angeles», erklärte Allen in einem Interview mit dem Fernsehsender NBC. «Klar, die Raiders werden nicht mehr im Coliseum spielen können, das ist nun die Heimat von USC. Aber es gibt genügend Optionen in und um Los Angeles und ich denke, die Zeit ist reif, dass die Raiders nach Los Angeles zurückkehren.»

Mit dem Hall of Famer meldet sich damit der wohl bekannteste ex-Los Angeles Raiders zu Wort: Allen war von 1982 von den Oakland Raiders in der ersten Runde des Drafts verpflichtet worden. Doch noch vor dem Saisonstart verlegte dann Raiders-Besitzer Al Davis sein Team nach Los Angeles, so dass Allen selber nie in Oakland spielte. Die Raiders gewannen mit Allen die Super Bowl XVIII, bevor sich der Running Back mit dem Raiders-Besitzer überwarf und schliesslich 1993 zu den Kansas City Chiefs wechselte. Sein Verhältnis zu Al Davis’ Sohn und Erben Mark gilt aber als sehr gut, so dass sein Wort durchaus Gewicht haben könnte. Allen sagt denn auch: «Falls nötig, werde ich zwischen den Raiders und möglichen Investoren für ein Stadion in Los Angeles gerne vermitteln.»

Dieses Jahr jährt sich die Absenz der NFL in der zweitgrösste Stadt des Landes, in dem die drei anderen grossen Sportligen mit jeweils zwei Teams vertreten sind, zum 20. Mal: Nach der Saison 1994 kehrten die Raiders wieder zurück nach Oakland und die Rams, seit 1946 in der Stadt, zogen nach St. Louis. Seither sind mehrere Anläufe für ein neues Team in der südkalifornischen Metropole gescheitert: Zuletzt 1999 als eine Gruppe von Investoren es nicht schaffte, einen Vertrag für ein neues Stadion auszuhandeln. Und so ging die 32. Franchise schliesslich nach Houston, wo 2002 die Houston Texans den Spielbetrieb aufnahmen. Aktuell gibt es aber zwei spruchreife Stadion-Projekte: Zum einen das «Farmers Field» in der Innenstadt gleich neben der Basketball- und Eishockey-Arena «Staples Center», zum anderen das «Los Angeles Stadium» im Vorort Industry. Klar aber ist: An beiden Orten soll erst gebaut werden, wenn der Umzug eines NFL-Teams beschlossen ist – der Oakland Raiders oder auch eines anderen.
Marcus Allen
Marcus Allen
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 21. Dezember 2014