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Stadionpläne? Raiders besitzen Land in San Antonio
Die NFL ist zurück in Los Angeles. Vorläufig mit einem Team, den Los Angeles Rams, ab 2017 vielleicht auch mit den Los Angeles Chargers. Die Raiders, die ebenfalls nach L.A. wollten, haben aber offenbar Alternativen: Gemäss Berichten besitzen sie Land in San Antonio, auf dem sich ein Stadion bauen liesse.
Als sich die NFL-Besitzer Mitte Januar für das Stadion-Projekt von Rams-Besitzer Stan Kroenke in Inglewood, einem Vorort von Los Angeles, entschieden, waren es vor allem die Oakland Raiders, die aussen vor blieben: Während die St. Louis Rams bereits zu den Los Angeles Rams geworden sind, haben die San Diego Chargers die erste Option als zweites Team nach L.A. zu ziehen. Zwar bleiben sie für die Saison 2016 noch in San Diego und versuchen, dort eine Lösung für sich zu finden. Falls das aber nicht klappt, werden sie 2017 nach Norden ziehen, die entsprechenden Verträge mit Rams-Besitzer Stan Kroenke sind bereits ausgehandelt. Was also passiert mit den Raiders? Ein neues Stadion in Oakland ist angesichts mangelnder Beiträge der öffentlichen Hand kaum eine Option.

Nun macht die Nachricht die Runde, dass Raiders-Besitzer Mark Davis seit einiger Zeit Land ausserhalb von San Antonio besitzt, gross genug um darauf ein Stadion zu bauen. Zwar hatte Davis vor dem Entscheid der NFL-Besitzer gesagt, dass es für ihn nur Los Angeles oder Oakland gebe, nach dem für ihn negativen Entscheid, meinte er dann aber, dass man «alle Optionen auf der ganzen Welt prüfen werde». Und San Antonio wäre durchaus eine valable Option, vor allem weil die Stadt mit dem Alamodome bereits ein Stadion hat, das als vorübergehende Spielstätte dienen könnte, bis ein neues Stadion gebaut ist.

Und Davis könnte bei einem Umzug durchaus auf offene Arme in Südtexas zählen. Einer, der sich für den Umzug der Raiders nach San Antonio stark machen will, ist Red McCombs. Der heute 88jährige war von 1998 bis 2005 der Besitzer der Minnesota Vikings und es gab damals immer wieder Gerüchte, der Milliardär wolle die Vikings in seine Heimatstadt verlegen. In einem Radiointerview meinte McCombs: «Wir haben hier bereits einen Kreis von mindestens einem Dutzend einflussreicher Personen und Firmen, die bereit wären, sich am Bau eines Stadions zu beteiligen. Die Raiders wären hier in San Antonio mehr als willkommen.»

Für einen Umzug nach San Antonio bräuchte Mark Davis natürlich wie im Falle von Los Angeles die Zustimmung von Dreivierteln der NFL-Besitzer. Cowboys-Besitzer Jerry Jones und Texans-Besitzer Bob McNair dürften vermutlich keine grosse Freude an einem dritten Team in Texas haben. Allerdings hat sich Jerry Jones an vorderster Front für das Stadionprojekt in Ingelwood stark gemacht und dadurch dafür gesorgt, dass die Raiders vor einer ungewissen Zukunft stehen. Zum Ausgleich könnte ihm, so glauben Beobachter, eine zähneknirschende Zustimmung abgerungen werden.

So schnell dürfte es allerdings nicht zu den San Antonio Raiders kommen, zumindest nächstes Jahr wird das Team weiter in Oakland spielen und Davis abwarten, wie die weiteren Domino-Steine fallen. Ziehen die Chargers die Option L.A. nicht, so dürfte er von seiner Gebrauch machen und nach Inglewood ziehen. Falls die Chargers aber doch nach Los Angeles ziehen, wäre möglicherweise sogar San Diego eine Option. Immer wieder ins Spiel gebracht wird auch Las Vegas, wo der Kasino-Mogul Sheldon Adelson für die dortige Universität ein grosses Stadion bauen will. Allerdings dürfte die NFL angesichts der Nähe zur Spielindustrie Bedenken gegen eine solche Lösung haben. Bislang ist keine einzige der vier grossen US-Sportligen mit einem Team in der Spielerstadt präsent.
Mark Davis
Mark Davis
Red McCombs
Red McCombs
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 17. April 2016