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Neuer Vertrag: Sam Bradford bleibt bei den Eagles
Lange Zeit wurde darüber gerätselt, ob die Phildelphia Eagles Bradford, den sie vor einem Jahr von den Rams geholt hatten, als Starting Quarterback behalten wollen. Nun ist klar: Sie wollen. Beide Seiten einigten sich auf einen neuen Zweijahres-Vertrag über 36 Millonen Dollar, davon sind 26 Millionen garantiert.
Die Überraschung war gross vor einem Jahr, als die Eagles den oft verletzten Quarterback der St. Louis Rams nach Philadelphia holten und dafür ihren bisherigen Starter Nick Foles an die Rams abgaben. Doch Head Coach Chip Kelly zeigte sich überzeugt, dass er Bradfords Karriere neuen Schub geben könne. Der Erfolg war durchwachsen: Bradford spielte letzte Saison zwar solide, aber nicht überragend, doch die durchwachsene Saison kostete Chip Kelly den Kopf, er wurde von Besitzer Jeffrey Lurie Ende Dezember gefeuert. Und weil Bradford nur noch einen Vertrag für ein Jahr hatte, stellte sich die Frage, ob Kellys Nachfolger Doug Pederson in Bradford auch seinen Starter sehen würde oder nicht.

Die Frage ist nun beantwortet: Doug Pederson und das Eagles-Management sehen in Sam Bradford ihren Quarterback. Zumindest für die nahe Zukunft: Beide Seiten einigten sich letzte Woche auf einen neuen Zweijahres-Vertrag über 36 Millionen Dollar, davon sind dem Quarterback 26 Millionen Dollar garantiert. Das der neue Deal eine vergleichsweise kurze Laufzeit hat, ist wohl mit der Verletzungsanfälligkeit von Bradford zu erklären: Man will bei den Eagles nicht zu viel Geld auf lange Sicht investieren.

«Sam ist ein äusserst talentierter Spieler und er passt sehr gut in die Offense, die ich hier in Philadelphia spielen will», erklärte Doug Pederson gegenüber Journalisten in Philadelphia. «Ich habe viele seiner viele Filme studiert und meine, dass er der richtige Mann für unser Team ist.» Sam Bradford wiederum meinte in einem Statement: «Ich bin sehr dankbar über dieses Vertrauen der Eagles. Ich bin überzeugt, dass wir hier den Kern einer Mannschaft beeinander haben, die Erfolg haben kann. Und genau dafür werde ich hart arbeiten.»

Sam Bradford war 2010 von den St. Louis Rams mit dem Top-Draft-Pick verpflichtet worden. Der Quarterback von der University of Oklahoma war dabei das letzte «Multi-Million-Dollar-Baby»: Der Heisman-Trophy-Sieger von 2008 war der letzte Top-Draft-Pick, der noch frei einen Rookie-Vertrag aushandeln konnte, bevor dann der neue Gesamtarbeitsvertrag zwischen der Liga und der Spielergewerkschaft für Rookie-Verträge restriktive Obergrenzen einführte. Bradford unterschrieb damals bei den Rams einen Sechsjahres-Vertrag über 78 Millionen Dollar, wovon ihm 50 Millionen garantiert waren, dies ohne jemals ein Down in der NFL gespielt zu haben.

Als Rookie konnte Sam Bradford bei den Rams die Erwartungen durchaus erfüllen: Er hielt sein Team bis zuletzt im Playoff-Rennen und wurde als Offensive Rookie des Jahres ausgezeichnet. Doch danach machte ihm die Verletzungshexe, die ihn schon am College gequält hatte, das Leben immer wieder schwer: 2011 kämpfte er mit einer Knöchelverletzung, 2013 erlitt er während der Saison 2013 einen Bänderriss, 2014 einen solchen bereits in der Preseason. Beidesmal war seine Saison damit beendet. In seiner bisherigen NFL-Karriere hat Bradford für 14'790 Yards und 78 Touchdowns bei 52 Interceptions gepasst.
Sam Bradford
Sam Bradford
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 6. März 2016