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Nevadas Parlament genehmigt Stadionfinanzierung für Las Vegas
Letzten Freitag hat das Parlament von Nevada grünes Licht für die Finanzierung eines neuen Stadions in Las Vegas gegeben. Damit ist der Umzug der Oakland Raiders in die Spielerstadt in greifbare Nähe gerückt. Was noch fehlt, ist die Zustimmung von drei Vierteln der NFL-Besitzer.
«Ich bin sehr glücklich über die überwältigende Zustimmung zum Projekt, eine Zustimmung über die Parteigrenzen hinweg. Ich bin überzeugt, dass neue Stadion in Las Vegas wird eine grossartige und stolze Heimat für die ganze Raider-Nation sein», erklärte Raiders-Besitzer Mark Davis am Wochenende in einem Statement für die Medien, nachdem das Parlament des Staates Nevada nach einer einwöchigen Sondersession der Mitfinanzierung des Stadions über eine Erhöhung der Tourismus-Steuer zugestimmt hatte. Das Abgeordentenhaus sprach sich mit 28:13 Stimmen, der Senat mit 16:5 Stimmen für die Gesetzesvorlage aus. Zustimmung wie Gegnerschaft gab es dabei sowohl bei den Demokraten als auch den Republikanern.

Das neue Stadion, ein Dome, soll in der Nähe des weltberühmten «Strips» in Las Vegas unweit des Flughafens entstehen und neben den Raiders auch dem Football-Team der University of Nevada at Las Vegas, den UNLV Rebels, als neue Heimat dienen. Die Baukosten werden auf 1,9 Milliarden Dollar veranschlagt, wovon der Casino-Mogul Sheldon Adelson 650 Millionen beisteuern wird, die Oakland Raiders bzw. die NFL 500 Millonen. Die restlichen 750 Millionen Dollar werden durch eine Erhöhung der Tourismussteuer in Süd-Nevada um zwölf Prozent aufgebracht.

Mit der Zustimmung des Parlamentes von Nevada ist der Umzug der Oakland Raiders nach Las Vegas in greifbare Nähe gerückt: Jetzt fehlt nur noch die Zustimmung von drei Vierteln der 32 NFL-Besitzer. Der weitere Weg ist durch die Relocation-Regeln der NFL vorgeschrieben: Mark Davis kann Mitte Januar ein Umzugsbegehren einreichen, die NFL-Besitzer entscheiden dann an ihrer nächsten Tagung Ende Januar über den Antrag. Insider schätzen, dass aktuell etwa 18 bis 19 Besitzer für einen Umzug sind, Mark Davis fehlen also noch etwa fünf oder sechs Stimmen bis zum benötigten Quorum. Bei seinen Bemühungen eine Mehrheit zu organisieren, setzt er dabei ganz auf Jerry Jones: Der Cowboys-Besitzer hat sich bereits öffentlich für das Las Vegas-Projekt stark gemacht und gilt als der Mann, der Anfang Jahr auch die Mehrheit für den Umzug der St. Louis Rams nach Los Angeles organisiert hatte. Davis hofft nun, dass Jones ähnliches in seinem Fall gelingt.

Es gibt in der NFL aber auch skeptische Stimmen: So würde es NFL-Commissioner Roger Goodell gerne sehen, wenn die Raiders in der Bay-Area bleiben würden. Sein Problem: Die Finanzierung für ein neues Stadion in Oakland ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Die Stadt Oakland ist finanziell schwer angeschlagen und wird sich hunderte Millionen für ein neues Stadion schlicht nicht leisten können. Goodell wirbt deshalb erneut für seine alte Idee, dass die Raiders nämlich als Untermieter der San Francisco 49ers im Levi’s Stadium in Santa Clara spielen sollen – etwas was aber Mark Davis auf keinen Fall will. Seine Option ist Las Vegas und auf dem Weg dahin ist er nun einen wichtigen Schritt vorangekommen.
Das geplante neue Stadion in Las Vegas
Das geplante neue Stadion in Las Vegas
von Stefan Feldmann - 
Sonntag, 16. Oktober 2016