www.bigplay.ch
Suchen
Oakland
Raiders-Stadion-Deal in Las Vegas wieder auf der Kippe
Er schien schon so gut wie klar, der Umzug der Oakland Raiders nach Las Vegas. Doch nach dem Rückzug von Casino-Mogul Sheldon Adelson scheint die Finanzierung des Stadion in der Spielerstadt wieder auf der Kippe zu stehen. Und damit natürlich auch der Umzug des Teams nach Nevada.
Für die meisten Experten war bereits klar: Die Oakland Raiders würden Ende März von den NFL-Besitzern grünes Licht für einen Umzug nach Las Vegas erhalten. Dies nachdem in den vergangenen Wochen viele Fragezeichen rund um den Standort in der Spielerstadt ausgeräumt werden konnten. Doch unverhofft kommt oft: Casino-Mogul Sheldon Adelson, der rund 650 Millionen an das 1,9 Milliarden Dollar teure Stadion beisteuern sollte, hat sich nun zurückgezogen. Er fühle sich von Raiders-Besitzer Mark Davis verraten, dieser habe ihn über den Tisch zu ziehen versucht.

Dass sich Sheldon Adelson, der offenbar Mitbesitzer bei den Raiders werden wollte, was ihm wiederum Mark Davis nicht zugestehen wollte, aus dem Projekt zurückziehen könnte, darüber war schon seit einiger Zeit spekuliert worden. Deshalb hatte Mark Davis auch bereits nach Alternativen gesucht und eine Vereinbarung mit der Investmentbank Goldman Sachs geschlossen, um eine allfällig sich auftuende Finanzierungslücke schliessen zu können. In den Unterlagen, die Davis vor einigen Tagen bei der NFL betreffend Relocation eingereicht hat, ist denn offenbar vom Beitrag Adelsons auch bereits keine Rede mehr.

Das Problem, dass sich für Mark Davis aber nun auftut, ist die Tatsache, dass Sheldon Adelson eine jahrzehntelange geschäftliche Beziehung mit Goldman Sachs hat und nun offenbar Druck auf die Bank auszuüben versucht, dass auch sie aus ihrem Deal aussteigt. Und gemäss Informationen des Sportsenders ESPN wird diese Option in der Chefetage der New Yorker Bank offenbar auch erwogen. Für Mark Davis wäre dies natürlich der Super-Gau: Neben den 750 Millionen Dollar, die durch eine Erhöhung der Hoteltaxe in Las Vegas durch den Staat Nevada eingebracht werden würde, müsste er plötzlich 1,15 Milliarden an den Bau beisteuern – etwas, das er, da sind sich alle Beobachter einigen, nicht leisten können wird.

Sollte der Deal in Las Vegas in letzter Minute doch noch platzen, so wäre dies ein herber Rückschlag für Mark Davis, denn an seinem jetzigen Standort in Oakland ist ein neues Stadion weitehrin nicht in Sicht und die Option als zweites Team nach Los Angeles zu ziehen, ist nachdem die San Diego Chargers ihre Option dafür wahrgenommen haben, ebenfalls vom Tisch. Bei eine Scheitern der Las Vegas-Pläne kämen wohl zwei alte Ideen wieder auf den Tisch: Die eine ist ein Umzug nach San Antonio, wo Raiders-Besitzer Mark Davis Land besitzt, das sich für einen Stadion-Bau einigen würde. Allerdings ist offen, ob der einflussreiche Cowboys-Besitzer Jerry Jones in seinem Staat einen weiteren Konkurrenten neben den Houston Texans tolerieren würde. Die andere wäre eine Mitnutzung des Levi’s Stadiums der San Francisco 49ers in Santa Clara, wie sie vor allem von NFL-Commissioner Roger Goodell unter Verweis auf ähnlich Arrangements in New York und bald in Los Angeles propagiert wird.
Mark Davis
Mark Davis
Das geplante neue Stadion in Las Vegas
Das geplante neue Stadion in Las Vegas
von Stefan Feldmann - 
Dienstag, 31. Januar 2017