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Hin und Her um Ezekiel Elliotts Sperre
Das Tauziehen um die Sperre gegen Cowboys-Running Back Ezekiel Elliott geht weiter: Letzte Woche hatte das US-Berufungsgericht in New Orleans die Sperre wieder in Kraft gesetzt, bevor dann am Dienstag ein Bundesrichter in New York City die Sperre erneut aufschob.
Anfang August hat die NFL gegen Cowboys-Running Back Ezekiel Elliott eine Sperre von sechs Spielen ausgesprochen. Der Grund für die Sperre liegt in Vorfällen, bei denen er Ende Juli 2016 seine damalige Freundin, die gemeinsam mit ihm an der Ohio State University studiert hat, mehrmals geschlagen haben soll. Die Verletzungen sind fotografisch dokumentiert. Gemäss den Untersuchungen der Polizei konnte nicht zweifelsfrei festgestellt werde, dass der Frau die Verletzung von Elliott zugefügt wurden, weshalb die strafrechtliche Untersuchung eingestellt wurde. Die NFL wiederum fand die Aussagen der Frau aber so glaubwürdig, dass NFL-Senior Vice President B. Todd Jones gegen Ezekiel Elliott eine Sperre von sechs Spielen aussprach. Die Sperre wurde vor einer Woche im Rahmen eines ligainternen Berufungsverfahrens bestätigt.

Doch Ezekiel Elliott und die Spielergewerkschaft NFLPA zogen den Fall vor einen Bundesrichter in Sherman, Texas, und machten geltend, dass Elliott von der NFL kein faires Verfahren erhalten habe. Richter Amos Mazzant stimmte dieser Argumentation am Ende zu und hob die Sperre solange auf, bis ein faires Verfahren durchgeführt worden sei. Dagegen klagte dann aber die NFL und hat letzte Woche vor der nächsthöheren Instanz, dem Berufungsgericht in New Orleans, Recht bekommen: Ein Gremium von drei Richtern entschied in einer 2:1-Entscheidung zugunsten der NFL und setzte die Sperre wieder in Kraft.

Doch es dauerte nur wenige Tage, bis juristische Auseinandersetzung eine neue Wende nahm: Ezekiel Elliotts Anwälte reichten nun eine Klage in New York City, wo die NFL ihren Sitz hat, ein und konnten einen ersten Erfolg erzielen. Bundesrichter Paul Crotty entschied, dass die Sperre vorläufig nicht vollzogen werden dürfe, bis die Frage geklärt sei, ob eine noch laufende Anfechtung gegen eine Sperre eine aufschiebende Wirkung entfalte. Diese Frage soll nun Ende Oktober geklärt werden, was bedeutet, dass Elliott zumindest in den nächsten beiden Partien gegen die San Francisco 49ers und die Washington Redskins spielberechtigt ist.

Unter den Rechtsexperten gilt es allerdings als fraglich, ob der Cowboys-Running Back am Ende in der Hauptfrage – war das Verfahren, dass zur Sperre geführt hatte, fair und in Übereinstimmung mit dem zwischen NFL und NFLPA abgeschlossenen Gesamtarbeitsvertrages – Erfolg haben wird, denn der «Fall Elliott» ähnelt immer mehr dem «Fall Brady»: Tom Brady war von NFL-Commissioner Roger Goodell 2015 für vier Spiele gesperrt worden, weil eine Untersuchung nahelegte, dass er von Manipulationen des Luftdrucks in den von den Patriots verwendeten Bällen gewusst haben soll. Brady wehrte sich ebenfalls vor staatlichen Gerichten und erhielt in erster Instanz von einem Bundesrichter recht, der ebenfalls ein «unfaires Verfahren» feststellte. Brady konnte daraufhin die ganze Saison 2015 spielen. Doch das Berufungsgericht entschied ein Jahr später, dass das Verfahren im Rahmen des vereinbarten Gesamtarbeitsvertrages korrekt abgelaufen sei. Brady musst dann seine Sperre zu Beginn der Saison 2016 absitzen. Beobachter gehen davon aus, dass Elliott trotz des vorläufigen Erfolgs gleiches drohen könnte, dass er seine Sperre einfach statt dieses Jahr nächste Saison absitzen muss.
Ezekiel Elliott
Ezekiel Elliott
von Antonio Della Chiesa - 
Donnerstag, 19. Oktober 2017