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Browns-Tackle Joe Thomas beendet seine Karriere
Er hat für eines der erfolglosesten Teams der jüngeren NFL-Geschichte gespielt, doch sein Platz in der Hall of Fame ist Joe Thomas aber dennoch sicher. Und zwar voraussichtlich ab 2023: Der Browns-Tackle hat nämlich nach elf NFL-Saisons vor wenigen Tagen seinen Rücktritt erklärt.
Es war ohne Zweifel eine Serie für die Ewigkeit, welche vergangenen Oktober zu ihrem Ende kam: Seit dem ersten Spiel als Rookie 2006 hatte Tackle Joe Thomas keinen einzigen Offense-Snap der Cleveland Browns verpasst und stand bei 10'363 Spielzügen in Serie auf dem Feld. Ganz sicher ist man nicht, weil die Statistiken nicht bis in die Anfangstage der NFL zurückreichen, aber alle Experten gehen davon aus, dass diese Serie ein NFL-Rekord ist. Ein Sehnenriss beendete dann aber in der Partie gegen die Tennseee Titans diese Rekord-Serie. Und wie sich nun zeigt, war jene Partie auch die letzte in der Karriere des Joe Thomas: Er hat vor wenigen Tagen in Cleveland seinen Rücktritt angekündigt.

«Es war eine sehr schwere Entscheidung, aber nun, wo sie gefallen ist, bin ich mir sicher, dass sie die richtige für mich und meine Familie ist», erklärte Joe Thomas anlässlich einer Medienkonferenz im Hauptquartier der Browns in Berea, Ohio. Bei seinem Entscheid hätten dabei auch Knieprobleme eine Rolle gespielt, erklärte er: «Ich habe zwar nie eine Partie verpasst, aber in den letzten zwei, drei Jahren konnte ich kaum trainieren, ohne dass die Knie anschwollen. Irgendwann musst Du auf Deinen Körper hören und erkennen, dass es das war.»

Joe Thomas galt bereits zu seiner Zeit an der University of Wisconsin als eines der grössten Offensive Linemen-Talente der Geschichte. 2006 gewann er sowohl die Outland-Trophy als auch den Jim Parker Award, die höchsten Auszeichnungen, die ein College-Offensive Linemen erhalten kann. Im Draft von 2007 galt er als möglicher Top-Draft-Pick und wurde schliesslich als dritter Spieler hinter JaMarcus Russell und Calvin Johnson von den Browns verpflichtet. Thomas war dabei im übrigen nicht in New York City zugegen: Obwohl eingeladen, entschied er sich, lieber wie immer um diese Jahreszeit mit seinem Vater auf dem Lake Michigan fischen zu gehen. Bereits als Rookie lief Joe Thomas dann als Starter auf und erreichte 2007 bei der Wahl des Offensive Rookie des Jahres hinter Adrian Peterson den zweiten Platz. Und ausser in seinem letzten Jahr, als er wegen der erwähnten Verletzung vorzeitig die Saison beenden musste, wurde er jedes Jahr in die Pro Bowl gewählt. Sein Platz in der Hall of Fame dürfte ihm, der mit den Browns nur gerade eine Saison mit mehr Siegen als Niederlagen erleben durfte, sicher sein: Erstmals wählbar ist er 2023.

Die NFL-Fans werden allerdings wohl auch in Zukunft nicht ganz auf Joe Thomas verzichten müssen: Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass er die Liga künftig als Journalist oder Analyst begleiten wird. Bereits während seiner Karriere hat Thomas immer wieder für «Sports Illustrated» Artikel geschrieben und war auch als TV-Studioanalyst im Einsatz. Es gibt sogar Gerüchte, dass er ab September Jon Gruden, der als Raiders-Head Coach in die Liga zurückgekehrt ist, bei den Übertragungen von «Monday Night Football» auf ESPN ersetzen könnte.
Joe Thomas
Joe Thomas
von Lukas Lautenschlager - 
Mittwoch, 4. April 2018