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Preview NFL-Season 2022: Head Coaches unter Druck
Wenige Tage noch bis zum Start der Regular Season 2022. Einige der Head Coaches stehen dabei besonders unter Erfolgsdruck. www.bigplay.ch wirft einen Blick auf fünf von ihnen.

Kliff Kingsbury, Arizona Cardinals, 4. Saison: Die Cardinals haben sich in drei Saisons unter Kliff Kingsbury zwar kontinuierlich verbessert, sich aber nur einmal für die Playoffs qualifiziert, wo sie dann allerdings in der ersten Runde sang- und klanglos ausschieden. Das Team hat diese Offseason Quarterback Kyler Murray einen dicken neuen Vertrag gegeben und nun will man Resultate sehen. Und wenn Kingsbury sie nicht liefern kann, dann vielleicht jemand anders. Ob es dieses Jahr für eine Teilnahme in den Playoffs reicht, ist aber ungewiss, da das Team vor allem in der Verteidigung ein paar Löcher aufweist. Und zu allem überfluss ist Murrays liebster Receiver, DeAndre Hopkins, zu Beginn der Saison auch noch für sechs Spiele gesperrt. Auch deshalb hat man den explosiven Marquise Brown aus Baltimore geholt. Kliff Kingsbury ist also gefordert, will er seinen Job beim Wüstenteam behalten.

John Harbaugh, Baltimore Ravens, 15. Saison: 2012 hat John Harbaugh mit den Ravens die Super Bowl gewonnen. Und auch seither war das Team zumeist mit im Playoff-Rennen, mal mit etwas mehr, mal mit etwas weniger Erfolg. Lamar Jackson wurde 2019 als der neue Superstar gefeiert und als MVP ausgezeichnet. Seither aber stagniert Jackson und mit ihm die Ravens. Und andere Teams in der Division wie die Cincinnati Bengals sind an den Ravens vorbeigezogen. somit steht John Harbaugh, der dienstälteste Head Coach der Teamgeschichte, unversehen unter Druck. Zwar wird Besitzer Steve Biscotti nicht gerade den Super Bowl-Sieg erwarten, aber zumindest ein klarer Fortschritt und die Playoff-Teilnahme. Andernfalls könnte er versucht sein, erst zum zweitenmal seit er das Team von Art Modell übernommen hat, den Cheftrainer-Posten mit einem neuen Coach mit frischen Ideen zu besetzen.

Mike McCarthy, Dallas Cowboys, 3. Saison: Der Stuhl des Head Coaches in Dallas ist stets heiss oder zumindest lauwarm. Davor schützt auch ein grosser Name nicht, wie ihn Mike McCarthy, der ehemalige Super Bowl-Head Coach der Green Bay Packerst trägt. Der Grund ist ein einfacher: Der bald 80 Jahre alte Cowboys-Besitzer Jerry Jones will unbedingt nochmals einen Super Bowl-Sieg feiern. Umso mehr, als der letzte Titel bald schon 30 Jahre zurückliegt. Letztes Jahr zeigten die Cowboys klare Aufwärtstendenz, schieden dann aber in der Playoffs überraschend gegen die 49ers aus. Stärker ist das Team in der neuen Saison kaum einzustufen, eher im Gegenteil, musste man doch den Abgang einiger wichtiger Spieler verkraften. Und auch wenn die NFC East aktuell nicht die stärkste Division ist, so ist ein tiefer Vorstoss in den Playoffs eher unwahrscheinlich. Ob das Mike McCarthy reicht, um seinen Job zu retten?

Robert Saleh, New York Jets, 2. Saison: Die Hoffnungen in New York waren gross vor einem Jahr, als man Robert Saleh als neuen Cheftrainer holte und Zach Wilson als neuen Quarterback draftete. Doch die letzte Saison verlief sehr enttäuschend und leider sind die Aussichten fürs zweite Jahr auch nicht viel besser. So sind zwar einige Zuzüge zu verzeichnen, die aber durch gewichtige Abgänge wieder wettgemacht werden. Vor allem die Offense dürfte mit einem jungen Quarterback an den Schalthebeln weiterhin Probleme haben, auf Touren zu kommen. In New York generell, und bei den Jets im Besonderen, lechzt man aber nach Erfolg und die Verweildauer der Cheftrainer war denn in jüngster Vergangenheit auch eher kurz: Vorgänger Adam Gase musste bereits nach zwei Saisons wieder gehen. Ein Schicksal dass auch Robert Saleh drohen könnte, sollte er das Ruder nicht herumreissen können.

Pete Carroll, Seattle Seahawks, 13. Saison: Dass Pete Carrolls Name in dieser Rubrik auftauchen könnte, war bis vor kurzem noch undenkbar. In zwölf Saisons hat er mit seinem Team nur dreimal die Playoffs verpasst und 2013 den Super Bowl-Titel nach Seattle gebracht. Auch mit seiner enthusiastischen Art ist er bei Fans und Spielern durchaus beliebt. Doch nun ist der langjährige Quarterback Russell Wilson weg und das Team ist auch auf den meisten anderen Positionen nicht sehr stark besetzt. In der eigenen Division ist man gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen geraten und es sieht nicht danach aus, als sei ein schneller Turnaround möglich. Und deshalb stellt sich den Teamverantwortlichen früher oder später die Frage, ob man nun nicht in den Rebuild-Modus gehen soll und ob Carroll dafür der richtige Mann ist. Angesichts seines Alters – er ist mit 70 Jahren der älteste Head Coach der Liga – ist man geneigt die Frage zu verneinen. Dass Carroll gefeuert wird, ist dennoch eher unwahrscheinlich, viel eher wahrscheinlich ist ein gesichtswahrender Rücktritt, verbunden mit einer Berater-Rolle im Management.

Kliff Kingsbury
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John Harbaugh
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Mike McCarthy
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Robert Saleh
Robert Saleh
Pete Carroll
Pete Carroll
von Stefan Feldmann - 
Samstag, 3. September 2022