1944 beteiligte sich eine Gruppe um die Brüder Anthony J. und Victor P. Morabity – welche im Holzhandel zu Geld gekommen waren – an der Gründung der AAFC. Sie benannten ihr Team nach der Bezeichung für jene Generation von Kaliforniern, welche 1849 nach dem Goldfund von Sacramento zu Hunderttausenden an die Pazifikküste geströmt waren, San Francisco 49ers. Das Gold lag für die 49ers des 20. Jahrhunderts aber nicht auf der Strasse: Obwohl das zweitbeste Team der AAFC, fristeten sie neben den dominierenden Cleveland Browns ein Schattendasein.
Nach der Auflösung der AAFC fanden die San Francisco 49ers Unterschlupf in der NFL. In der Folgezeit konnte das Team aus der «Golden Gate City» auf ausgezeichnete Spieler wie Quarterback Y.A. Tittle, Running Back Hugh McElhenny oder Defensive Tackle Leo Nomellini zurückgreifen, dennoch erreichten sie auch in den 1950er Jahren nur einmal die Playoffs.
Einen kurzen Aufschwung nahmen die 49ers unter Head Coach Dick Nolan, welcher das Team 1970 und 1971 ins NFC Championship Game führte, in beiden Spielen aber an den Dallas Cowboys scheiterte. 1971 verliessen die 49ers das Kezar Stadium und wechselten in den Candlestick Park, ein Stadion, welches in der Folge den Aufschwung der Goldhelme zum dominierenden Team der NFL miterleben sollte.
1979 verpflichtete der neue Besitzer der 49ers, Edward DeBartolo Jr., mit Bill Walsh einen Offensiv-Spezialisten als neuen Head Coach. Und dieser benötigte nur gerade drei Saisons bis er die 49ers zu ihrem ersten Super Bowl-Triumph führte. Walsh, einst ein Assistent von Don Coryell, entwickelte in jener Zeit dessen Passsystem zur heute weitverbreiteten «West Coast»-Offense weiter, welche auf schnellen und kurzen Pässen beruht, die bei einer optimalen Abstimmung zwischen Quarterback und Passempfänger aber trotzdem zu grossen Raumgewinnen führen können.
In San Francisco versammelte sich in den 1980er Jahren ein Team, welches bezüglich Talent wohl seinesgleichen sucht: Quarterback Joe Montana, Wide Receiver Jerry Rice, Tight End Dwight Clark, Running Back Roger Craig, Fullback Tom Rathman oder Defensive Back Ronnie Lott harmonierten zusammen wie ein perfektes Uhrwerk. Und eine vorsichtige Personalplanung führte dazu, dass in die Jahre gekommene und von Verletzungen geplagte Veteranen kontinuierlich ersetzt werden konnten, ohne dass das Team an Qualität verlor. Bestes Beispiel hierfür ist Quarterback Steve Young, der Anfang der 1990er Jahre Joe Montana ablöste. Von 1981 bis 1995 resultierten unter Bill Walsh und – ab 1989 – seinem Nachfolger George Seifert fünf Super Bowl-Triumphe, vier NFC-Vize-Meisterschaften und 12 Divisionstitel.
Auch unter Seiferts Nachfolger Steve Mariucci spielten die 49ers vorne mit: Gleich in seinem ersten Jahr führte er 1997 das Team ins NFC Championship Game. Doch zu Beginn des 21. Jahrhunderts verschwanden die Goldhelme dann wieder in den Tiefen des Tabellenkellers. Erst ein neuer Head Coach brachte dann wieder den Erfolg an die Bay zurück: Jim Harbaugh führte die 49ers in seinem ersten Trainerjahr 2011 bis ins NFC Championship Game, ein Jahr später dann sogar in die Super Bowl, wo die 49ers allerdings im Duell mit den Baltimore Ravens, die ausgerechnet von Jims älteren Bruder John gecoacht wurden, den Kürzeren zogen.
49ERS FACTS
Mitglied der AAFC:
4. Juni 1944, Gründungsmitglied
Erste Saison:
1946
Super Bowl-Sieger:
XVI, XIX, XXIII, XXIV, XXIX
Super Bowl-Verlierer:
XLVII, LIV, LVIII
NFC-Meister:
1981, 1984, 1988, 1989, 1994, 2012, 2019, 2023
AAFC/NFC-Vizemeister:
1949, 1970, 1971, 1983, 1990, 1992, 1993, 1997, 2011, 2013, 2021, 2022
Divisions-Meister:
1970, 1971, 1972, 1981, 1983, 1984, 1986, 1987, 1988, 1989, 1990, 1992, 1993, 1994, 1995, 1997, 2002, 2011, 2012, 2019, 2022, 2023
Hall of Fame-Mitglieder:
Fred Dean
Eddie DeBartolo (Besitzer)
Charles Haley
Jimmy Johnson
Ronnie Lott
Hugh McElhenny
Joe Montana
Leo Nomellini
Terrell Owens
Joe Perry
Jerry Rice
Bob St. Clair
Y.A. Tittle
Bill Walsh (Coach, Manager)
Dave Wilcox
Patrick Willis
Bryant Young
Steve Young