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Legends - Quarterbacks
Jim Kelly
Quarterback
1984-1985 Houston Gamblers (USFL), 1986-1996 Buffalo Bills
*14. Februar 1960, Pittsburgh, Pennsylvania
College: Miami (Florida)
Hall of Fame-Mitglied seit 2002
Während seiner Karriere erzielte Jim Kelly Statistiken, welche ihn ohne Zweifel unter die grössten Quarterbacks der NFL-Geschichte einreihen: Während seiner NFL-Karriere passte er für 35'467 Yards und 237 Touchdowns und gewann mit den Buffalo Bills im Schnitt 6 von 10 Spielen. Aber Jim Kelly ist auch der einzige Quarterback, welcher in vier aufeinanderfolgenden Super Bowls als Starter auflief und alle vier Spiele verlor: Die Buffalo Bills mussten sich von 1990 bis 1993 viermal hintereinander den New York Giants, den Washington Redskins und zweimal den Dallas Cowboys geschlagen geben, wobei nur die erste Niederlage in Super Bowl XXV eine äusserst knappe war.

Der legendäre Penn State-Coach Joe Paterno wollte den in armen Verhältnissen mit sechs Brüdern aufgewachsene Kelly für seine Nittany Lions als Linebacker verpflichten, Kelly wählte aber Miami als College, wo er Quarterback spielen konnte. In Südflorida wurde er der erste in einer langen Reihe von herausragenden Spielmachern. Nachdem er für die Hurricans für 5'233 Yards und 32 Touchdowns gepasst hatte, verpflichteten ihn die Buffalo Bills in der ersten Runde des Drafts von 1983. Bis Kelly allerdings in Buffalo spielen sollte, verging ordentlich viel Zeit. «Man kann in Wind und Schnee kein guter Quarterback sein», meinte Kelly zu den Wetterbedingungen der im Norden des Bundesstaats New York liegenden Stadt anspielend, und unterschrieb einen Vertrag mit den Houston Gamblers aus der USFL. Dort erzielte er in nur zwei Saisons 83 Touchdowns und wurde 1984 zum wertvollsten Spieler der USFL gewählt.

Nach der Auflösung der USFL entschied sich Kelly dann doch noch für ein Engagement für die Buffalo Bills und bewies in 11 Saisons, dass man auch in Wind und Schnee ein ausgezeichneter Quarterback sein kann. In neun von elf Saisons führte Kelly die Bills in die Playoffs, wobei das Team fünfmal das Championship Game erreichte. Kelly war ein Arbeitstier, welches immer bestens auf jedes Spiel vorbereitet war. Von seinem Head Coach Marv Levy bekam er zudem so viel Handlungsfreiheit wie kein ein anderer Quarterback in jenen Tagen: Kelly war bei der Auswahl der Spielzüge praktisch frei und führte sein «No Huddle»-Offense meisterhaft übers Spielfeld. Und in der Pocket war er derart furchtlos, dass ein Kommentator einmal festhielt, Penn State-Coach Joe Paterno habe sich eben doch nicht geirrt: Kelly sei zwar Quarterback, aber einer mit der Mentalität eines Linebackers.
Jim Kelly
Jim Kelly
von Stefan Feldmann - 
Montag, 17. Juli 2006