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Wild Card-Playoffs in Review: Browns mit überraschendem Sieg
Während der NFL-Saison blickt www.bigplay.ch jeden Dienstag auf den vergangenen NFL-Spieltag zurück und bringt zu allen Spielen das Wichtigste in Kürze. Heute: Wild Card-Playoffs der Saison 2020
Im Bild der beste Spieler der Runde bezüglich Pass-, Lauf- und Receiving-Yards.

Den ersten Playoff-Sieg seit 25 Jahren konnten die Buffalo Bills feiern: Sicher war dieser allerdings erst bei auslaufender Uhr, als Micah Hyde einen Hail Mary-Pass von Philip Rivers in die Bills-Endzone abwehren konnte. Nach einem eindrücklichen 85 Yards-Drive fand Josh Allen Dawson Knox für den ersten Touchdown der Partie. Die Colts konnten allerdings kontern: Jonathan Taylor erlief den ersten Touchdown für die Gäste. Kurz vor der Pause entschied sich Colts-Head Coach Frank Reich dafür kurz vor der Bills-Endzone ein Fourth Down auszuspielen, statt das sichere Field Goal zu kicken. Ein Entscheid, den er möglicherweise später bereute, denn am Ende verloren die Colts mit drei Punkten Unterschied. Zudem bestraften ihn die Bills gleich mit einem 96 Yards-Drive, den Allen mit einem Touchdown-Lauf abschloss. In der zweiten Halbzeit bauten die Bills dann ihren Vorsprung weiter aus. Allen fand dabei Stefon Diggs mit einem 35 Yards-Touchdown-Pass, Tyler Bass verwandelte zwei lange Field Goals. Die Colts gaben sich aber nicht geschlagen und verkürzten den Rückstand mit zwei Touchdown-Pässen von Philip Rivers zu Zach Pascal und Jack Doyle, ihn ganz aufholen gelang ihnen aber nicht. Rivers passte für 309 Yards, Josh Allen für 324 Yards, beide hatten zwei Touchdowns. Stefon Diggs kam auf 128 Receiving-Yards und einen Touchdown. Indianapolis Colts @ Buffalo Bills 24:27

Die Seahawks hatten mit Head Coach Pete Carroll und Quarterback Russell Wilson noch nie ein Playoff-Heimspiel verloren. Und gegen die Los Angeles Rams waren sie klar favorisiert, auch weil Jared Goff wegen einer Daumenverletzung im Passspiel klar limitiert war. Doch die Rams machten dies durch starkes Laufspiel wett: Cam Akers erlief 131 Yards und einen Touchdown. Und der Gäste-Passrush setzte Russell Wilson konstant unter Druck, erzielte total fünf Sacks, wobei Leonard Floyd und Aaron Donald je zwei Sacks hatten. Dies führte auch zu Fehlern, wie eine Interception Wilsons, die von Darious Williams direkt 45 Yards zum Touchdown zurückgetragen wurde, womit die Rams zu einem 10-Punkte-Vorsprung kamen. Die Seahawks konnten diesen in der Folge zwar immer wieder verkürzen, das Spiel auszugleichen gelang ihnen aber nicht mehr. Vor allem in der zweiten Halbzeit kontrollierten die Rams dann dank dem Laufspiel die Uhr und hielten so den Seahawks-Angriff vom Feld fern. Am Ende hatten die Rams trotz ihrer Limitierung im Passspiel sogar 55 Offense-Yards mehr auf dem Konto als die Seahawks. Jared Goff passte für total 155 Yards und einen Touchdown zur Robert Woods, Russell Wilson kam auf 174 Yards und zwei Touchdowns bei einer Interception. D.K. Metcalf kam auf 96 Receiving-Yards und fing zwei Touchdowns. Los Angeles Rams @ Seattle Seahawks 30:20

Obwohl Divisisionssieger war das Football-Team aus der US-Hauptstadt gegen die Buccaneers ganz klarer Aussenseiter, kam es doch mit einer negativen Regular Season-Bilanz in die Playoffs. Und als dann auch noch klar war, dass Quarterback Alex Smith nicht spielen kann, sondern Thirdstringer Taylor Heinicke spielen wird, der so zu seinem erst zweiten NFL-Start kam, sanken die Quoten noch weiter. Doch Heinicke spielte nicht schlecht und hielt sein Team lange Zeit im Spiel. Im dritten Viertel brachte er die Hauptstädter mit einem 8 Yards-Touchdown-Lauf, bei dem er am Pylon in die gegnerische Endzone tauchte, bis auf zwei Punkte an die Gäste heran. Im letzten Viertel setzte sich dann aber doch die Qualität der Bucs durch. Tom Brady spielte dabei seine ganze Erfahrung als Playoff-Quarterback aus und wurde mit dem ersten Touchdown zum ältesten Quarterback, der in der NFL für einen Touchdown passte. Total passte er für 381 Yards und zwei Touchdowns. Seine Lieblingsanspielstation war dabei Mike Evans, der auf 119 Yards kam, aber ohne Touchdown blieb. Heinicke beendete das Spiel mit 306 Yards und einen Touchdown bei einer Interception. Leonard Fournette erlief für die Gäste 93 Yards und fand einmal den Weg in die Endzone. Washington erzielte gegen Brady drei Sacks, davon gingen zwei auf das Konto mit Daron Payne. Tampa Bay Buccaneers @ Washington Football Team 31:23

In den Divisional-Playoffs vor einem Jahr knockten die Tennessee Titans die Baltimore Ravens aus und liessen dabei vor allem Lamar Jackson keine Chance. Dieser kam dieses Jahr zu seiner Revanche. Besonders spektakulär war dabei sein 48 Yards-Touchdown-Lauf kurz vor der Pause, der die Partie ausglich. Dieser Touchdown-Lauf war so etwas wie der Wendepunkt der Partie: Die Titans hatten den besseren Start in die Partie, danach hatten die Ravens die Oberhand. Insbesondere gelang es den Gastgebern nicht mehr, Jacksons Läufen Einhalt zu gebieten: Mit total 136 Yards war der Ravens-Quarterback sogar der beste Runner der Wild Card-Playoff-Runde. Dies hatte man mehr von Derrick Henry erwartet, doch der Rushing-Champion der Regular Season war gegen eine starke Laufverteidigung der Ravens chancenlos und beendete das Spiel mit bescheidenen 40 Rushing-Yards. Der Angriff der Gastgeber kam nach der Pause fast vollständig zum Erliegen und erzielte in der zweiten Halbzeit nur gerade vier First Downs. Eine Intercepetion von Ryan Tannehill kurz nach dem Two-Minute-Warning machte dann jegliche Comeback-Hoffnungen der Titans zunichte. Tannehill passte für 165 Yards und einen Touchdown. A.J. Brown kam auf 83 Yards und einen Touchdown. Lamar Jackson passte bei den Ravens für 179 Yards und ebenfalls eine Interception. Baltimore Ravens @ Tennessee Titans 20:13

Die New Orleans Saints waren im Playoff-Spiel gegen die Chicago Bears der klare Favorit. Und sie waren auch das bessere Team, konnte diese Überlegenheit aber lange nicht in Punkte umsetzen: Bis weit ins dritte Viertel hinein, führten die Saints nur mit vier Punkten. Doch dann gelang den Gastgebern mit zwei langen Drives, die zusammen 15 Minuten dauerten, zwei Touchdowns zu erzielen: Zuerst erlief Latavius Murray einen Touchdown aus sechs Yards, danach Alvin Kamara einen solchen aus drei Yards. Durch diese langen Drives kontrollierten die Saints auch die Uhr und hielten den Ball während fast 40 Minuten in den eigenen Reihen. Gegen eine knappe Uhr und eine starke Defense hatte der Bears-Angriff während des ganzen Spiels grosse Mühe: Erst beim allerletzten Spielzug bei auslaufender Uhr fand Mitchell Trubisky Jimmy Graham für den einzigen Touchdown der Gäste. Drew Brees passte für 265 Yards und zwei Touchdowns. Der eine ging zu Michael Thomas, der nach einer Verletzungspause sein Comeback gab und dabei fünf Pässe für 73 Yards fing. Mitchell Trubisky passte bei den Bears für 199 Yards und den Last-Second-Touchdown. Anders als Brees hatte er keine Unterstützung aus dem Laufspiel: David Montgomery erlief bloss 31 Yards. Bei den Saints beendete Alvin Kamara das Spiel mit 99 Rushing-Yards und einem Touchdown. Chicago Bears @ New Orleans Saints 9:21

Letztmals hatten die Cleveland Browns 1994 ein Playoff-Spiel gewonnen. Am Sonntag war es wieder soweit. Und was für ein Sieg es war: Die Browns erzielten bereits im ersten Viertel 28 Punkte. Beim allerersten Spielzug funktionierte der Snap zwischen Steelers-Center Maurkice Pouncey und Ben Roethlisberger nicht, Karl Joseph trug den Fumble direkt zum Touchdown zurück. Beim nächsten Drive warf Big Ben die erste von total vier Interceptions. Die Browns machten auch daraus einen Touchdown. Und in diesem Stil ging es weiter: Zur Pause lagen die Gäste bereits mit 35:10 Punkten vorne. Nach der Pause machten die Steelers mit zwei Touchdowns das Spiel kurzfristig nochmals etwas spannend, doch die Browns liessen nichts mehr anbrennen und nach einem 40 Yards-Touchdown-Lauf von Nick Chubb im letzten Viertel war das Spiel dann endgültig entschieden. Daran konnten auch zwei späte Touchdown-Pässe von Ben Roethlisberger zu Chase Claypool nichts mehr ändern. Big Ben beendete die Partie mit 501 Passing-Yards für vier Touchdowns und vier Interceptions. Baker Mayfield schloss sein erstes Playoffspiel mit 263 Yards und drei Touchdowns ab. Jarvis Landry kam bei den Bronws auf 92 Receiving-Yards, Kareem Hunt erlief zwei Touchdowns. Bei den Steelers kam derweil JuJu Smith-Schuster auf 157 Yards und fing einen Touchdown. Cleveland Browns @ Pittsburgh Steelers 48:37

Ben Roethlisberger
Ben Roethlisberger
Lamar Jackson
Lamar Jackson
JuJu Smith-Schuster
JuJu Smith-Schuster
von Stefan Feldmann - 
Montag, 11. Januar 2021